1. Totem


    Datum: 23.06.2019, Kategorien: Fetisch

    ... Treppe hinauf kamst.« - »Glaube ich dir sofort, bin halt nicht zu übersehen.«
    
    »Solltest du auch nie sein - wahre Größe wird nicht in Zentimetern gemessen, Laila.«
    
    Für einen Moment bin ich perplex. So ein ambiger Leitsatz hätte auch von meinem Vater sein können.
    
    »Ja, so sehe ich das auch. Ein paar Zentimeter weniger, hätten allerdings nicht geschadet.«
    
    Bernd lacht mich an und nickt wieder. »Ja, so geht es uns
    
    Großen
    
    manchmal ..., man muss sich leider oft bücken, um ans Ziel zu kommen.«
    
    »Aber nicht um jeden Preis, das gilt jedenfalls für mich als
    
    Frau
    
    «, plappere ich eigensinnig und ärgere mich im selben Moment über mich selbst, seinen Gedanken auf diese Weise interpretiert zu haben.
    
    »Ich hoffe, man hat dir das noch nicht angetragen?«, erwidert er verschmitzt und schaut mich belustigt an.
    
    Scheiße, von dem dünnen Eis komme ich wahrscheinlich nicht so schnell runter. Was willst du eigentlich, Laila? Was soll das? Der Typ macht dich doch geil? Trotzdem.
    
    »Nein, hat noch keiner gewagt, nicht wirklich ..., das habe ich nicht nötig, ist für mich ein No-go.« - »Das glaube ich dir aufs Wort, du schaffst das mit deiner Intelligenz, da bin ich mir sicher - hast das im Griff.« - »Ja, kommt immer darauf an.«
    
    »Worauf, Laila?« Er wird sachlicher, nimmt sein Glas, nippt, behält es in der Hand und lehnt sich bedächtig zurück, als wolle er mir Zeit für eine Antwort geben.
    
    »Auf die Situation, ist manchmal schwierig.« - »Ja, ist es manchmal. Wenn man ...
    ... weiß, was man will, sollte man auch den Mut haben, offen zu sein,
    
    Klartext
    
    zu reden, um die Fronten zu klären, besonders, wenn man sich in einer solchen Situation wiederfindet«, erwidert er und schaut mich abwartend an.
    
    Ich frage mich, worauf unser Gespräch hinauslaufen wird. Werde aber wohl nicht lange warten müssen - bist ja selbst schuld. Bleib gefasst.
    
    »Woran hast du gedacht, Laila, als du dich an die Bar gesetzt und mich hier sitzen sehen hast.«
    
    Es durchfährt mich wie ein leichter Stromschlag. Mein Herz beginnt heftig zu klopfen und ich werde nervös. Für Klartext ist es mir viel zu früh, obwohl ich ihm Einiges zu erzählen hätte.
    
    »Ein gutaussehender Mann.« Ich höre meine trockene Stimme, muss mich leise räuspern, greife nach meinem Fantastic Sunrise, nehme einen kräftigen Schluck, hoffe, dass er das leichte Zittern meiner Hand nicht bemerkt und ermahne mich. Bitte bleib unbeeindruckt, Laila. Aber ich ahne, dass ich diesem Mann nichts vormachen kann. Er sieht meine Verlegenheit und interessierte Nervosität. Ich stelle meinen Drink auf den Tisch, bleibe aufrecht sitzen, ziehe meine Beine an mich heran, lege ein Bein übers andere, falte meine Hände, halte sie ums Knie gelegt und schaue ihn an. Er betrachtet mich, ließt meine Körpersprache, sucht mit seinen Augen subtil mein Gesicht ab. Ich habe das Gefühl, dass dieser Mann ahnt, wie es wirklich um mich steht, ich dagegen immer noch rätseln muss, was er für ein Typ ist. Stelle ich mich halt auf ein längeres ...
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