Die Verwandlung
Datum: 24.06.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Morgen erwachte, war Tanja schon längst im Flieger nach England. Erst als sie das Päckchen in der Küche sah, erinnerte sie sich wieder an den Gegenstand. Sie frühstückte und ging dann mit dem Päckchen in den Wintergarten. Der Wintergarten war der verkommenste Bereich des Hauses. Da die beiden jungen Frauen keinerlei Interesse an Botanik hatten, wuchsen die Pflanzen des Vorbesitzers, wie sie wollten. Lediglich der chronische Wassermangel verhinderte eine komplette Verwilderung dieses Raumes. Entsprechend motiviert und gekonnt, platzierte Kerstin den Gegenstand in einem großen Tontopf, drückte ihn in die Erde, schüttete etwas Wasser dazu und ging, um sich die Hände zu waschen.
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Als Kerstin abends von der Arbeit kam, war sie ausnahmsweise in Eile. Ihr Job als Tontechnikerin war nicht gerade aufregend. Oft saß sie stundenlang auf einer Wiese, um das Piepen einer Eule "einzufangen", aber heute riss sie das seltene Piepen ihres Handys aus der Lethargie. Marc, ein alter Freund hatte sich gemeldet und wollte sich mit ihr treffen. Er kannte sie noch als kleine unscheinbare Schülerin. Damals himmelte sie ihn an, aber er ignorierte sie einfach. Sie wollte ihm beweisen, dass aus ihr nun eine junge, interessante Frau geworden war. Obwohl sie nicht so recht wusste, was das bringen sollte, war es ihr wichtig, ihm etwas zu beweisen — vielleicht auch nur, um ihn abblitzen zu lassen. Ja genau, sie würde ihm heute zeigen, was für ein tolles Mädchen er damals links liegen ließ. ...
... Wenn er ihr Avancen machte, würde sie ihn abblitzen lassen — eine späte Rache ist besser als keine ... Mit diesem gehässigen Vorsatz duschte sie und zog sich besonders aufreizend an. Knapper Minirock, eng geschnittene Bluse mit herrlichem Ausschnitt und hohe Schuhe. Auf der Suche nach ihren hohen Pumps kam sie am Wintergarten vorbei und roch einen intensiven, süßlichen Duft. Neugierig ging sie zu dem Tontopf und sah eine etwa handtellergroße Blüte mit schwarzen, fleischigen Blütenblättern aus der Erde ragen. Tiefrote Linien verästelten sich auf der Innenseite dieser Blüte und in ihrer Mitte ragte ein etwa fingergroßer Stempel hervor. Sie roch an der Blüte, der Duft war nun fast Schwindel erregend intensiv und machte sie irgendwie geil ... Mit geschlossenen Augen genoss sie das Aroma der Pflanze. Blitzschnell schoss die Blüte auf Kerstins Gesicht zu, der Stempel drang in ihren Mund ein und die Blütenblätter schlangen sich um ihr Gesicht. Nase und Mund waren komplett von der Blüte verdeckt und sie konnte weder schreien noch Luft holen. In ihrer Atemnot saugte sie reflexartig an dem Stempel. Kerstin genoss dieses Gefühl, den Geschmack und die Tatsache, ausgeliefert zu sein. Obwohl ihr Verstand sagte, sie müsse Angst haben, blieb sie ganz ruhig und saugte an dem kleinen Stempel. Nach kurzer Zeit spritzte eine süße Flüssigkeit in ihren Mund. Die Blüte entließ ihren Kopf aus der Umklammerung und Kerstin kam langsam wieder zu Atem. Ihr wurde bewusst, dass sie eine Art Orgasmus erlebt ...