Zur Kur im Erlenblick
Datum: 29.08.2019,
Kategorien:
Fetisch
... erhöhen, da ist ja noch jede Menge Sicherheitsspielraum drin... und beim nächsten mal weiss ich dann schon, dass wir es hier mit einem mangelhaft kooperativen Patienten zu tun haben... sehr unvernünftig, Herr Schneider..."
Ich komme nicht mehr zu Entschuldigungsversuchen oder Geständnissen, denn Schwester Karin hat das Zimmer schon wieder verlassen.
Noch 50 Minuten. Oh Gott, es drückt so schrecklich, und mein Darm will sich einfach nicht bewegen. Oder ist der Apparat defekt? Habe ich ihn am Ende kaputt gemacht? Auuuuu... er bewegt sich wieder, warum muss das nur so höllisch weh tun... und schon geht die gelbe LED an. Immer wieder spüre ich schmerzhafte Wellen durch meinen Unterleib fahren, kaum ein Trost, dass das Ventil nun erstmal zu ist.
Ich schwitze. Ich stöhne. Es ist furchtbar, warum nur muss ich so leiden - nur wegen ein paar Jahren Junk-Food? Oder doch eher wegen der Abführmittel.
Ich schaue auf die Uhr. 30 Minuten sind um. Gerade glaube ich, dass es etwas erträglicher geworden ist, da geht die gelbe LED aus, gleich darauf die grüne wieder an, und der Druck in meinem Bauch wird noch unerträglicher, als er ohnehin schon war.
In diesem Moment geht die Tür wieder auf, und Schwester Karin betritt erneut den Raum. Die plötzlich aufgerissene Tür erschreckt mich so, dass ich kurz zusammenzucke, und irgendwie führt das dazu, dass wieder ein paar Tropfen Wasser vorbei an den Ballons meinen Darm verlassen.
Schwester Karin sieht zufrieden aus, als sie die ...
... Situation erfasst hat - den Druck, meinen schweissüberströmten Körper, mein leidendes Gesicht und dann noch den verbreiterten Fleck auf dem Löschpapier. Sie greift beherzt zum Blasebalg für den inneren Ballon, drückt ihn kräftig und kommentiert zynisch "Oh, da müssen wir dem Herrn Schneider wohl noch ein bisschen helfen, sein Wasser zu halten".
Jetzt schmerzt der innere Ballon, aber dieser Schmerz hat immerhin ein gutes: Mein Darm beginnt wieder zu arbeiten, das Ventil schliesst sich, dafür sind jetzt die schmerzhaften Wellen wieder da.
Schwester Karin kommentiert nur "So ist's brav!" und verlässt wieder den Raum.
Ich zähle die Sekunden, eigentlich schaue ich der großen runden Uhr an der Wand zu, wie sie die Sekunden zählt. Und gleichzeitig denke ich: Ist das nicht ein Fehler, sollte ich nicht lieber die Augen schliessen und an nichts denken, damit die Zeit schneller um geht? Weitere Grübeleien werden unterbrochen, weil die gelbe LED schon wieder aus ist, und unbamherzig weiteres Wasser in meinen Darm fliesst. Die Krämpfe wären mir jetzt egal, es ist der Druck, der völlig unerträglich geworden ist, und jede Sekunde wird er schlimmer.
Da macht es "klick". Das Ventil ist wieder zu. Aber diesmal ist die rote LED an, der Maximaldruck ist erreicht. Panisch sehe ich zur Uhr: Noch 10 Minuten! Jetzt weiss ich, was Schwester Karin meinte, als sie vorhin andeutete, es könnte ja auch ganz nützlich sein, wenn man den Patienten auf "höchstem Niveau" verweilen lässt. Jetzt ...