Heißes Herz
Datum: 25.09.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Komm sofort hier hoch. Ich glaube wir haben ein Problem"
Silestri drehte den Gegenstand in seiner Hand und schaute faszinierend, wie der rote Lippenstift aus der Hülle glitt.
„Leg das Ding jetzt weg du Idiot und konzentriere dich"
Ricardo Santini war fuchsteufelswild.
„Habt ihr die Zimmer überprüft, bevor ihr Gibson hier hoch gebracht habt?"
„Ja Mister Santini. Es war niemand da und ohne Chipkarte kann ja niemand rein"
„Scheiße. Wenn sie wirklich was gesehen hat, muss sie danach gekommen sein"
Silestri runzelte die Stirn.
„Sie hat auf mich nicht den Eindruck gemacht, als wäre sie so nervenstark, dass sie den Tod eines Menschen aus nächster Nähe gleichgültig lassen würde und ihr habt gesagt, dass sie erst relativ spät gegangen ist. Ich war nicht da. Ich habe mich um Gibson gekümmert."
„Mag sein...aber Rachel sagte mir, dass sie ein Unwohlsein für ihren Aufbruch vorgeschoben hätte. Wie auch immer. Wir müssen auf Nummer sicher gehen. Sie muss verschwinden, ob sie was gesehen hat oder nicht."
„Das übernehme ich", grinste Silestri und ließ dabei seine gebleckten Zähne sehen, „ich habe noch eine Rechnung offen mit der Schlampe."
„Sie ist bekannt. Das muss wie ein Unfall aussehen. Also halt die Füße still und pack deinen Schwanz wieder ein. Eine Kugel und fertig ist hier nicht"
Die Tür öffnete sich und ein anderer Mann im schwarzen Anzug kam herein und reichte Santini einen Zettel.
„Sie ist im Wynn abgestiegen. Zimmer 1822. Los haut ab und ...
... lasst euch was einfallen, bevor hier die Bullen auftauchen."
An Schlaf war nicht zu denken. Ashleys Gedanken wirbelten wild durcheinander. Das eine mal rechtfertigte sie sich, dass sie sich taub stellen wollte, das andere Mal hatte sie Gewissenbisse. Dieser Mörder Santini würde davon kommen. Wer war dieser Mann auf dem Stuhl, der so kaltblütig erschossen worden war?
Die enge des Zimmers hielt sie nicht mehr aus. Sie musste raus. Irgendein Diner würde noch aufhaben, für einen Kaffee.
Sie zwängte sich in ihre engste Jeans, zog ein weiße einfache Bluse an und ihre Nike Sneakers. Ihr Haar versteckte sie unter einer Basecap, ihre Augen verschwanden hinter einer großen dunklen Sonnenbrille. Was sie jetzt nicht gebrauchen könnte, wäre Aufmerksamkeit. Ihr Handy steckte sie in die Gesäßtasche der Jeans. Ein zwanzig Dollarschein würde reichen. Beim Rausgehen packte sie noch ihre dünne Lederjacke, obwohl es immer noch sehr warm war.
Sie fuhr bis in den dritten Stock und nahm von da die Treppe bis runter ins Erdgeschoß. Durch eine Tür die nicht von der Rezeption eingesehen werden konnte, trat sie in die große Empfangshalle, ging aber nicht durch die große Drehtür, sondern in Richtung Pool und Außenterrasse und von da durch einen Seiteneingang den sie mit ihrer Codekarte öffnete. Sie hatte diese Strecke schon einmal gemacht, vor einem Jahr, als die Paparazzi vor dem Hotel auf sie warteten, nachdem sie mit Bruce Schluss gemacht hatte und das Ende ihrer Liebesgeschichte das Thema in ...