Heißes Herz
Datum: 25.09.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... sich zu orientieren. Sie hatte sich noch nicht an die neue Umgebung gewöhnt in die sie der Marshal gebracht hatte. Wo war er? Sie lauschte, konnte aber nur die üblichen Geräusche dieser Einöde hören. Vogellaute und das Rauschen des Windes in den Baumkronen. Keine Geräusche aus dem Haus, die seine Anwesenheit verrieten. Sie legte sich zurück und starrte an die Holzbalken über ihrem Kopf. Wie konnte sich innerhalb einer Woche alles dermaßen verändern. Gejagt von Killern, rausgerissen aus ihrem Lebensbereich und dazu verdammt bei einem Mann Schutz zu suchen, dem sie am liebsten die Kleider vom Leib reißen würde um ihn zu vernaschen.
Keine gute Idee Ashley. Lass das.
Als ob ich das nicht wüsste.
Sie legte ihren Arm über die Augen und stöhnte.
Nach einer Weile stand sie auf und lief durch die geräumige und wirklich heimelig eingerichtete Hütte in Richtung Küche, denn sie hatte Kaffeeduft gerochen. Nur mit ihrem knappen Höschen und dem großen EAGLES T-Shirt bekleidet, dass sie sich bei ihm geborgt hatte, trat sie in die Küche. Es war herrliches Wetter. Die Sonne schien durch die großen, hellen Fenster und man hatte einen wahnsinnigen Ausblick auf den See und den Steg, der ca.50 Meter in den See hineinragte. Es war nicht heiß, aber doch nahe der 20 Grad Marke. Auf den nahen Bergen, sah man immer noch weiße Flecken. Sie schenkte sich eine große Tasse Kaffee ein und stellte sich an das Fenster.
Sie dachte zurück, als er sie vor zwei Tagen aus dem Hotel in Phoenix ...
... geholt bzw. gerettet hatte. Die überstürzte Flucht, sie nur in einem leichten Sommerkleid mit Sandalen, wie er den Mann k.o. geschlagen hatte wie so ein wusseliger Ninja Kämpfer und wie er sie in dieses Flugzeug gesetzt hatte.
Sie war zunächst überrascht gewesen, dass sie zurück nach Vegas fuhren und zuerst hatte sie tatsächlich gedacht, dass er sie diesem Santini ausliefern wollte, dass er mit diesen Typen unter einer Decke stecken würde. Aber dieses Gefühl hielt nicht lange. Schließlich hatte er schon zum zweiten Mal ihr Leben gerettet. Ca. 50 Kilometer vor Vegas war er abgebogen und nach Westen gefahren, bis sie zu einem kleinen, abgelegenen Flughafen kamen, der inmitten der kargen Wüste lag. Drei Hangars, auf deren Dach schon große Rostflecken angesetzt hatten, standen neben einer kleinen Windschiefen Hütte mit einer riesigen Antenne.
Tumbleweeds (Anm: Steppenläufer) wurden vom Wind über die Rollbahn gefegt und erzeugten in einem eher das Gefühl, in einem Western zu sein.
„Was wollen wir hier", hatte sie ihn gefragt.
„Wir wechseln das Verkehrsmittel, bleiben sie im Wagen. Ich hole sie dann", hatte er nur lapidar geantwortet.
„Vergessen sie´s", hatte sie nur gesagt und war ausgestiegen.
„Ziehen sie wenigstens meine Jacke an", war seine Antwort und sein Blick auf ihre Brust war bezeichnend.
„Ist ja gut...wir mussten ja schon wieder ohne meine Sachen verschwinden...mein Gott"
Sie wusste selbst, dass sie keinen BH anhatte, da musste er sie nicht noch darauf ...