Heißes Herz
Datum: 25.09.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... weiter vorne zu kommen, aus dem großen Wohnraum.
Ashley überlegte, ob sie nicht lieber wieder zurück gehen sollte, bevor sie hier beim Lauschen überrascht werden würde. Das würde sich nicht so gut machen in der Boulevardpresse. Die Neugier trieb sie allerdings weiter. Sie vermeinte die Stimme von Santini zu hören. Wahrscheinlich hatte er sich mit ein paar Freunden zurückgezogen und tranken hier ein paar Bier. Ein klatschen und danach ein stöhnen war zu hören. Was zum Teufel machen die da? Langsam pirschte sie sich an die Ecke heran und schaute heimlich und immer noch im dunklen Flur stehend in den großen Raum.
Im Raum befanden sich neben Santini noch sechs weitere Männer, die im Halbkreis um einen Mann standen, der gefesselt auf einem Stuhl saß. Ashley stockte der Atem und sie zog sich kurz zurück, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, bevor sie wieder in den Raum blickte. Was machen die für perverse Spielchen?
Ein Mann trat neben Santini und Ashley erkannte ihn als diesen Widerling von vorhin. Ohne etwas zu sagen, schlug Silestri dem Mann mit der Faust ins Gesicht. Links, rechts. Immer wieder.
Erst nach einer Weile trat er zurück, während er mit einem Taschentuch, das ihm einer der Männer hingehalten hatte, die Fäuste abwischte. Ashley sah, dass das Taschentuch danach rot war.
Santini steckte sich eine Zigarette an und trat vor den Mann auf dem Stuhl, der nur mit Mühe noch seinen Kopf gerade halten konnte.
„Also Niclas. Noch einmal. Wer war an der ...
... Sache noch beteiligt? Es ist schon schlimm genug, dass du dich auf meine Kosten bereichert hast, dass du mir jetzt nicht alles sagen willst, finde ich noch viel schlimmer."
„Ricardo", nuschelte der Mann und spukte dabei Blut auf seinen Schoß, „ich habe dir alles erzählt was ich weiß...ehrlich...bitte...ich habe einen Fehler gemacht...ich mach alles wieder gut..."
Santini schaute mit einem widerlichen Gesichtsausdruck auf den Mann.
„Zu spät Niclas...mich betrügt man nicht...wer mich verarschen will der muss cleverer sein..." Er hielt seine Hand nach hinten und Silestri legte ihm eine Pistole mit einem Schalldämpfer hinein. Ashley riss die Augen auf und hielt den Atem an. Er wird doch nicht? Der dumpfe Knall, eher ein „PLOPP", kam nicht überraschend und nach weiteren 3 Schüssen, sank der Mann auf dem Stuhl leblos zusammen. Die Männer hatten schon Plastikfolie in der Hand und wickelten den Mann mitsamt Stuhl sofort darin ein.
Ashley stand wie erstarrt in dem dunklen Flur. Santini, der Mann ihrer Gastgeberin, hatte eben einen Mann erschossen und irgendwie hatte das so ausgesehen, als hätte er das schon öfter gemacht.
„So ich gehe jetzt wieder runter auf die Party. Schafft mir das Stück Scheiße mit dem Lastenaufzug runter und lasst ihn verschwinden, am besten in der verlassenen Goldmine draußen vor der Stadt."
Ashley erwachte aus ihrer Schockstarre. Sie musste hier weg. Wenn die sie finden würden, wäre sie auch ein Fall für die verlassene Goldmine. Sie schlich sich ...