1. Surfen auf Ibiza


    Datum: 05.10.2019, Kategorien: Romantisch

    ... herzlich.
    
    'Was war das denn?', fragte ich ein wenig irritiert. Mareile druckste ein wenig herum, kam aber dann doch mit der Sprache heraus.
    
    'Mit der Frau hatte ich letztes Jahr ein Verhältnis und sie wollte von mir wissen, ob wir uns demnächst wieder einmal treffen könnten'. Ich schmunzelte.
    
    'Du hast auch was mit Frauen?'.
    
    'Ja, hin und wieder mal. Ich habe das schon seit meiner Teeniezeit. Manchmal zieht es mich auch mal zu Frauen hin'.
    
    'Na, Geschmack hast du ja, wenn ich mir die Lady von grade vorstelle'. Für mich wollte ich das Thema abschießen. Aber Mareile bohrte da weiter.
    
    'Ist das alles an Kommentar? Macht dir die Info nichts aus?'.
    
    'Warum sollte mir das was ausmachen? Es ist deine sexuelle Ausrichtung. Ich werde von dir sehr gut verwöhnt, obwohl wir uns vielleicht einmal in zwei Jahren sehen. Warum sollte ich mich beklagen, ob du mit einem Mann oder mit einer Frau zwischenzeitlich was hast? Ich könnte mir mehr vorstellen, dass dein konservatives Umfeld dir mehr zu schaffen machen könnte', antwortete ich.
    
    Sie nickte nur und damit war das Thema nun abgeschlossen. Wir unterhielten uns nun wieder mit unseren Themen weiter. Gegen zwei Uhr wollte ich dann doch los, um mich mit meinem geliehenen Surfbrett anzufreunden. Ich zog mich noch kurz in Mareiles Apartment um und nahm meinen Surfschein mit. Ohne diesen konnte ich auch hier in dem kleinen Ort kein Brett anmieten. Die Auflagen sind strenger geworden. Ich bekam wirklich ein noch relativ neues ...
    ... Board ohne Beschädigungen oder primitiven Reparaturen, so dass ich nach einigen Kilometer Fahrt und diversen Wendemanövern recht sicher darauf stand. Surfen soll ja wie Fahrradfahren sein: einmal gelernt, vergisst man es nicht. Da ich heute noch kein Trapez hatte, merkte ich doch, dass meine Finger und Arme diese Beanspruchung nicht mehr gewohnt waren.
    
    So klapperte ich für heute erst mal die Strände und Buchten ab, um dort eine Pause einzulegen. Ziel war die kleine Bucht, in der ich damals Mareile kennengelernt hatte. Nach gut einer Stunde war ich dann auch angekommen und zog das Brett auf den Strand. Da niemand außer mir dort war, zog ich wie immer dort meine Badehose aus. Wenn es mir in der Sonne zu warm wurde, legte ich mich unter das Segel. Ich startete von dort aus einige Exkursionen, bis meine Hände wieder nach einer Ruhepause riefen.
    
    Gegen sechs Uhr machte ich mich wieder auf den Heimweg. Aus Erfahrung flaute der Wind meist gegen sieben Uhr ab und dann wird es schwierig in den Hafen zu kommen. Ich hangelte mich wie auf dem Hinweg wieder von Bucht zu Bucht und von Strand zu Strand und kam noch mit gutem Rückenwind bis in den Hafen. Ich gab das Brett wieder beim Verleih ab und versuchte dem Besitzer mit meinen paar Brocken Spanisch klar zu machen, dass ich Morgen um die gleiche Zeit wieder auftauchen wollte.
    
    In Mareiles Apartment ging ich sofort unter die Dusche, um das Salz von der Haut zu bekommen. Bei Spielereien mit dem Brett bin ich einige Male in den Teich ...
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