1. Unterwerfung der Geschäftsführerin


    Datum: 23.10.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... Emma.
    
    Thomas rief für Emma die Bilder ihrer Mutter auf der Pornowebseite auf, die er seinerzeit gefunden hatte. Er schob ihr das Handy hin. Emma vergrößerte ein paar der Fotos, um sie sich genauer anzusehen. Dann weiterten sich ihre Augen in ungläubigem Erstaunen.
    
    „Sag’ mal. Du arbeitest doch für...? Die sieht aus, wie... das IST meine Mutter!“
    
    Emma stürzte den nächsten Schnaps herunter, denn das würde sie niemals toppen können.
    
    „Sag’ mal, weiß dein Vater eigentlich davon?“
    
    „Ich kenne meinen Vater nicht. Der hat uns noch vor meiner Geburt verlassen. Wenn sie damals...“, dämmerte Emma langsam, dass ihre Mutter wohl gar nicht genau wissen konnte, wer ihr Vater ist. „Hat sie mir vielleicht deshalb nie von meinem Vater erzählen wollen?“
    
    15Nun war es an der Zeit, die Hunde auf Martina loszulassen. Die Fährte hatte Thomas bereits ausgelegt. Aus den digitalisierten Masterbändern hatte er in den letzten Tagen unter dem Stichwort ‚Zurück in den 90ern!’ ein paar wirklich frisch und dynamisch aussehende Trailer geschnitten. ‚In’ war dabei durchaus wörtlich zu nehmen und ‚90er’ eine Anspielung auf die Oberweiten der Darstellerinnen. Die Trailer waren mittlerweile auf einer Retro-Porn Webseite platziert, die Thomas eilig aus dem Boden gestampft hatte. Jodie Fister war natürlich einer der Stars der Seite.
    
    Thomas fand eine private Mailadresse von Martina Klein und schrieb ihr über den Account der neuen Webseite eine freundlich klingende, aber provozierende Nachricht: ...
    ... In dieser hieß es, dass die neuen Rechteinhaber sich freuen würden, Martina mitteilen zu können, dass man die Videoserie von Jodie Fister mit großen Erwartungen neu aufgelegt hat. Er formulierte sogar ein Scheinangebot, dass sie an den künftigen Einnahmen beteiligt wäre, wenn sie für Werbeaktionen zur Verfügung stünde oder sogar neues Material aufnehmen würde.
    
    16Es fühlte sich für Martina an, als hätte man ihr in den Magen geboxt. Im ersten Moment dachte sie noch an eine Spam-Mail einer Pornowebseite, dann schlug ihr der Name entgegen, der über dem doch eigentlich schon lange der Mantel des Vergessens ausgebreitet war: Jodie Fister.
    
    Martinas erste Reaktion war, sofort einen Anwalt einzuschalten. Schnell wurde ihr aber klar, dass die Situation viel vertrackter war. Ein Stopp der weiteren Verbreitung war gar nicht das vorrangige Problem. Es dürfte überhaupt nie jemand erfahren, dass sie in Pornos mitgewirkt hat. Sie wäre sie der Lächerlichkeit preisgegeben und in der Geschäftswelt untragbar.
    
    Sie musste sich erst einmal über das Ausmaß des Problems im Klaren werden.
    
    In einer Suchmaschine gab sie das Suchwort ‚Jodie Fister’ ein. Zu ihrem Entsetzen erhielt sie plötzlich dutzende Treffer. Eine Serie von Pornobildern mit völlig lächerlichen, schweinischen Kommentaren und das schreckliches Castingvideo mit ihrem Ehemann und Otto waren wiederkehrende Suchergebnisse. Sie hatte sich doch immer mal wieder davon überzeugt, dass es im Internet keine Spuren von Jodie Fister gab. ...
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