1. Lissy 6 - Wir besuchen die MS Nordwind


    Datum: 11.11.2018, Kategorien: Romantisch

    ... "Maschine ganz langsam voraus" und zu dem Steuermaat: "Ruder Backbord". Das ist irgendwie richtig aufregend und ich finde es sogar ein wenig feierlich.
    
    "Matten, Du hat uns ja noch gar nicht Deine Frau vorgestellt! Lissy, heißen Sie? Und aus Bayern? Und dann auf so'm schaukeligen Dampfer hier? Aber seefest sind sie? Ach, wir ha'm ja gutes Wetter, Frau Johannsen. Ach so, Sie sind noch nicht verheiratet. Ja, Matten, dann aber mal schnell. So ne schöne Frau, wie die Lissy darf man nicht wieder von der Angel lassen, nicht Frau Lissy? Ach, seit gestern erst verlobt? Na, da gratulieren wir alle mal herzlich. Da is‘ man noch ganz verliebt dann kann das mit so‘ner Hochzeit ja gar schnell genug gehen, nich‘?"
    
    "Jo, lieber heit als morgen", sage ich dicke dumme glückliche Gans auch noch. "Ja, da haben Sie Recht", sagt der Kapitän und guckt Bärli an. "Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen! Nich? Matten, was meinst Du?" "Hm? Hm. Hm!" - "Pff, hm." - "Hm, jo, Seerecht?" - "1826?" - "1957? 12 Meilen?"
    
    Ich weiß, dass Männer sich hervorragend über einsilbige Wortfetzen und Grunzlaute verständigen können. Aber ich verstehe gar nicht, worum es gerade geht und welche Rolle ich darin spiele.
    
    "Frau Olungo, können Sie bitte einmal die Rechtslage überprüfen? 3 WO übernehmen Sie bitte von 2 WO."
    
    "Woll'n Sie mal unser Schiff sehen, Frau Lissy? Unser Deckoffizier, Herr Samiri wird Sie gerne etwas herumführen. Und wir müssen ja auch noch'n büschen was tun, nich‘ ...
    ... Matten?".
    
    Herr Samiri ist so um die Mitte 20, trägt eine schneeweiße Uniform und ist fast einen Kopf kleiner als ich in meinen Pumps. Darf ich vorgehen, Frau Korvettenkapitän, bitte hier entlang, Frau Korvettenkapitän, darf ich bitten, Frau Korvettenkapitän - so zeigte er mir das Bordrestaurant, die "Promenade" mit lauter kleinen Verkaufskiosken, die Bordbar, das Sonnendeck mit dem Schwimmbecken und den Liegestühlen, treppauf, treppab, die Wellness Oase und den Maschinenraum - da war es laut und viele Männer im Overall arbeiteten dort emsig an den Maschinen.
    
    Dabei fällt es ihm schwer, seinen Blick von meinem waffentechnisch aufgerüsteten "Atombusen" zu nehmen, der beim Spazierengehen die Bluse recht ordentlich strafft.
    
    Mich reitet schon wieder ein wenig das Teufelchen. Ich mache einen Knopf an der Bluse etwas weiter auf. Dann fällt mir "plötzlich" mein Stift auf den Boden. Herr Samiri beugt sich artig zu Boden, um ihn aufzuheben und ich beuge mich ebenfalls vor. Herr Samiri hat nun den vollen Einblick in mein Dekolleté. Er weiß ja nicht, was für ein BH und wie viele Polster dahinter stecken. Er schluckt. Wird rot. Kann seinen Blick gar nicht lösen. Es scheint wie eine Ewigkeit, obwohl dieser Moment sicherlich nur 2 oder 3 Sekunden andauerte.
    
    Dann will ich die zweite Stufe zünden. Ich sage, ich wäre beim Heruntergehen an der Treppe etwas festgehakt. Das gibt sicherlich eine Laufmasche und ich bitte ihn doch einmal hinten nachzuschauen. Dazu ziehe ich meinen Rock über ...
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