Sturmnacht
Datum: 09.11.2019,
Kategorien:
CMNF
... geht es doch gar nicht“, sagte Katja und bemerkte dabei zu spät, wie ärgerlich und aggressiv sie noch immer klang. Dass ihre Verärgerung mittlerweile ihr selbst und ihrer Unbeherrschtheit galt, konnte Lena ja nicht wissen.
„Das Licht“, erklärte sie, nun unüberhörbar um Sanftheit bemüht, „es brennt, und blendet mich.“
„Oh“, machte Lena überrascht, „tut mir leid.“
Katja presste sich ihr Oberbett noch fester vor die Brust, während sie auf ihrem Po ein Stück zum Kopfende des Betts rutschte.
Bei einem neuerlichen Versuch gelang es ihr schließlich, ihre schützende Hand von ihren Augen zu nehmen, und zwischen ihren nur noch bis auf einen Spalt zusammengekniffenen Lidern hindurchzusehen. Immer noch halbblind lehnte Katja sich zurück, tastete nach dem Schalter ihrer Nachttischlampe, und knipste sie an.
„Komm her!“, sagte sie dann aufmunternd in Lenas Richtung, und tippte dabei mit den Spitzen ihrer ausgestreckten Finger symbolisch vor sich auf ihr Bett.
Lena zögerte einen Moment, schien immer noch verwirrt und unentschlossen.
„Na komm, ich beiße dich schon nicht!“, wiederholte Katja ihre Aufforderung.
Und war sich dabei durchaus bewusst, dass diese Versicherung eigentlich gar nicht mal so albern oder unwichtig war. Denn nicht, dass die beiden Schwestern einander nicht schon gebissen hätten! Und es waren keinesfalls Liebesbeißer gewesen.
Nach einem weiteren Moment des Zögerns und Überlegens entschied Lena sich schließlich, die Einladung anzunehmen. Sie ...
... löschte das Deckenlicht, tapste langsam zum Bett und setzte sich vor Katja auf dessen Kante.
Im sanften, indirekten Licht ihrer Nachttischlampe konnte Katja ihre Augen nun endlich normal öffnen, und sah Lena liebevoll an.
„Als ob ich in den Spiegel schauen würde“, dachte sie fasziniert.
Genau wie sie selbst hatte Lena eine flauschige blonde Löwenmähne und weiche Gesichtszüge, mit hellrosa Lippen und strahlend blauen, katzenhaften Augen.
Vorsichtig begann Katja, ihrer Schwester mit einer Hand durch ihr Haar zu streicheln, während sie mit der anderen Hand ihr Oberbett in Position hielt, um ihren Busen zu bedecken.
„Du hast Angst vor dem Gewitter, hm?“, fragte Katja einfühlsam.
Lena schluckte und nickte. Sie schaute ihre Schwester mit flehenden Augen an, und Tränen kullerten über ihre Wangen.
„Das musst du nicht“, sagte Katja, und zog Lenas Kopf sanft an ihre Schulter.
„Auf einmal hat mich ein Knall aus dem Schlaf gerissen“, begann Lena mit zittriger, tränenerstickter Stimme zu erzählen, „danach hat es noch gegrollt, der Regen hat gegen mein Fenster getrommelt, die Blätter draußen haben gerauscht … “
„Schsch“, machte Katja, „ist doch okay. Ich bin ja bei dir!“
Es blitze erneut, und vielleicht nur eine Sekunde verging bis zum folgenden Donner. Ein kurzer, lauter Knall, gefolgt von mächtigem Grollen.
Lena quiekte und zuckte zusammen, krallte sich wimmernd mit ihren Fingern in Katjas Schultern fest. Diese ließ ihr Oberbett los, und legte ihre beiden Arme ...