Die Doppelhammer Hütte (25)
Datum: 11.02.2020,
Kategorien:
Schwule
... seine Nummer geben, damit ich Kontakt zu ihm aufnehmen kann?"
"Habe ich doch schon!"
Herr Marquardt blickte verwirrt auf Vinzenz, denn er verstand in dem Moment nur Bahnhof. Vinzenz setzte sich lässig auf die Harley und winkelte ein Bein an, während sein Gegenüber ihn immer noch unwissend anstarrte. Freilich nicht ohne auch auf seine gut sitzende Kombi und dabei besonders auf seinen Schritt zu schauen.
"Wirklich nicht?"
"Nein, Herr Doppelhammer, ich verstehe ehrlich gesagt nicht, worauf Sie hinaus wollen?"
"Habe ich Dir nicht gerade schon meine Visitenkarte gegeben?"
Herr Marquardt bemerkte vor lauter Überraschung gar nicht, dass Vinzenz ihn einfach geduzt hatte.
"Sie selbst würden mit einsteigen wollen? Aber Sie sagten doch, dass Sie einen Barbershop in Rohrbach haben? Was wird dann aus dem?"
"Den würde ich natürlich dann verkaufen!"
"Wirklich, das wäre ja phänomenal? Ich meine, wenn Sie Ihre Dienste bei Frau Vossheider anbieten würden."
"Ich stelle mir das so vor. Anfangs würde ich nur freitags und samstags das Ganze anbieten, vielleicht noch montags und die restlichen Tage, bis ich einen Käufer gefunden habe, meinen Laden weiterführen!" fuhr Vinzenz weiter fort und stützte dabei selbstbewusst seine Arme auf seinen Oberschenkeln ab.
Herr Marquardt trat einen Schritt näher an Vinzenz und seine Maschine heran und begann nervös an den Armstützen des Lenkers zu reiben.
"Und das wollen Sie wirklich machen? Entschuldigen Sie, als Banker kann ...
... ich nicht anders, als Sie darauf anzusprechen. Ich meine, tauschen Sie da nicht Ihre finanzielle Sicherheit gegen einen Aushilfslohn ein?"
"Das sicherlich, aber und das kannst Du ja nicht wissen, ich bin nach dem Tod meiner Frau aus Feuchtmoos wegegangen, man könnte fast sagen, ich bin geflohen, aber nun bin ich bereit zurückzukommen und mich hier wieder niederzulassen. Mein Sohn lebt hier und ich habe immer noch eine Menge guter und enger Freunde. Und was das Finanzielle angeht, ich bin nicht wirklich darauf angewiesen, ich bin ganz gut abgesichert, habe mein Haus vermietet und alleine davon kann ich ganz gut leben. Aber vielleicht kannst Du mir im Gegenzug helfen, den Laden bestmöglich an den MANN zu bringen?"
Und das Wort "Mann" betonte Vinzenz ganz besonders, während er Herrn Marquardt ganz direkt in die Augen sah, der dabei nervös zusammen zuckte.
"Na klar, da bin ich Ihr Mann!" stammelte er verdattert, denn er konnte nicht begreifen, dass Vinzenz seine fixe Idee sofort in die Tat umzusetzen bereit war und sogar noch besser, dass er selber der Barbier in Frau Vossheiders neuem Frisörsalon werden würde.
"Schön, ich sehe wir verstehen uns. Das freut mich. Aber eine Bitte hätte ich vorab."
"Natürlich, alles, was Sie wollen!" hauchte Herr Marquardt, den es offensichtlich total von den Socken gehauen hatte.
Und dabei legte er seine freie Hand auf die von Herrn Marquardts Schulter, der immer noch total aufgeregt an den Armstützen herumfingerte.
"Du nennst ...