We've got tonight
Datum: 26.02.2020,
Kategorien:
Romantisch
... Gedanken wirbeln in meinem Kopf herum und das schon so früh am Morgen.
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"Meine Güte, Bella!", Basti zieht mich in seine Arme, streichelt tröstend meinen Rücken, als ich nach meiner morgendlichen Tour in unserem Büro in Tränen ausbreche. Das ist mir in der letzten Zeit viel zu oft passiert, seit ... ihr wisst schon ... seit dieser sagenhaften Nacht.
Im Moment gibt es einige Krankmeldungen, wir sind vollkommen unterbesetzt, gutes Personal ist schlecht zu finden. Für uns alle bedeutet es mehr Arbeit, mehr Stress. Die Nerven liegen blank, zumal nicht jeder unserer Patienten Verständnis für solche Ausnahmesituationen zeigt. Alte Menschen können ziemlich egoistisch sein und obwohl sie zumeist den ganzen Tag über gelangweilt Zuhause herumsitzen, bestehen sie auf ihren Zeitplan. Mal ehrlich, Leute, was ist schon schlimm daran, wenn jemand, der sowieso nicht aus dem Haus geht, um zehn Uhr, statt um neun Uhr geduscht wird? Was ist schlimm daran, dass jemand anderes kommt, als die Person, mit der man es üblicherweise zu tun hat? Jeder kann mal krank werden ... also ... was soll das Drama? Besser es kommt jemand unbekanntes, als überhaupt niemand, oder?
" Irgendwann muss doch mal Schluss sein, Bella. Er ist ein Arschloch, sei froh, dass du den los bist!"
Basti küsst mein Haar, reibt kräftig über meinen Rücken und ich schluchze vor mich hin.
Wenn Basti wüsste, dass meine Tränen nicht Alexander, meinem Ex gelten ... Ich kann es ihm nicht sagen, ...
... obwohl ich weiß, dass er die Sache viel lockerer sehen würde als ich.
Basti ist mein Cousin, wir stehen uns schon immer sehr nahe, er ist mein Ruhepol, mein Rettungsanker, mein Fels in der Brandung, mein bester Freund. Eine Zeitlang standen wir uns sogar viel zu nahe. Das ist aber schon lange her. Damals haben wir zusammen unsere ersten sexuellen Erfahrungen gemacht.
Wir drei, Tom , Basti und ich, waren unzertrennlich, seit Kinderzeiten, bis Tom vor fünf Jahren fort zog um Mike, seine große Liebe zu heiraten.
Mit Tom ist es auch so eine Sache.
" Bella, ich glaube, ich bin schwul", klingt es heute noch in meinem Kopf.
" Sag Basti bloß nichts davon! Versprich mir das, Bella!"
Natürlich gab ich ihm mein Versprechen. Damals war ich fast sechzehn.
" Meinst du, du könntest mich mal küssen, Bella? So richtig, meine ich", Tom sah mich verzweifelt an, er wollte testen, ob er irgendetwas empfinden konnte, wenn wir uns küssten.
Also küssten wir uns, es kostete mich keine Überwindung, denn ich hatte ihn ebenso gerne wie Basti. Ich streichelte ihn zärtlich, schlüpfte mit der Hand unter sein Shirt und berührte seine nackte Haut. Unbeholfen, schüchtern tat er es mir gleich und berührte mich. Als unsere Lippen sich trennten, stand ich in Flammen, bei ihm tat sich nichts.
Er weinte. Ich tröstete ihn. Sprach ihm Mut zu.
Einige Wochen später hat er es Basti gestanden, dieser ist ganz cool damit umgegangen.
Luisa kommt ins Büro. Sie ist meine beste Freundin und Bastis ...