Jennys Hände
Datum: 07.03.2020,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
Es macht Spaß, es macht einfach Spaß, zu korrespondieren. Ich meine nicht diese Kurznachrichten über Twitter oder WhatsApp. Ich meine einen Austausch über Meinungen, Erfahrungen und natürlich über Gefühle. Das geht nicht "so mal eben". Etwas mehr Tiefgang kann da nicht schaden.
Jenny ist so eine Person, die diesen Tiefgang beherrscht. Sie lässt mir Botschaften zukommen. Sie sind manchmal ganz versteckt, manchmal sind sie hintergründig, und manchmal sind sie auch ganz offen.
Gerade jetzt ist wieder so eine Situation. Ich habe das Gefühl, daß ich sie jetzt nicht alleine lassen kann. Ich muss schnell reagieren, obwohl ich gerade ganz anderes zu tun habe.
Jennys Tochter betreibt also Tanztraining, wie ich nun weiß. Toll, wenn sie nicht einfach auf der Straße abhängt, sondern einem sinnvollen Hobby nachgeht. Die Tanzschule, damals war"s, gehört heute noch zu den schönen Erinnerungen aus meiner Jugendzeit.
Tanzen hält ungemein fit. Deswegen tanze ich auch heute noch gerne, und es bietet immer wieder die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen. Also das war jetzt schon sehr "sozial" ausgedrückt. Eigentlich wollten wir jungen Kerle damals doch immer nur grabbeln.
Das mit dem "fit" ist aber unverändert gültig. Es hilft Begriffe, Zusammenhänge und vor allem Namen zu behalten und nicht durcheinander zu bringen. Frauen sind da sehr feinfühlig. Wenn man eine Jenny mit Klara oder Suzie anredet oder auch irgendwie umgekehrt, hat man schon ganz schlechte ...
... Karten.
Also Jenny ist die mit den feingliedrigen Händen. Ich erinnere mich noch gut. Es war auf dem Oberstufenfest. Ich tanzte mit Suzie, oder war es Klara? Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls tanzte ich hinter Jenny und ihrem Tanzpartner. Ich sah ihre Hand auf seiner Schulter liegen. Da sie in eine Parallelklasse ging, kannte ich sie bisher nur aus der Entfernung.
Jetzt, in diesem Moment fiel mir ihre zarte Hand mit den langen wohlgeformten Fingern auf. Frauenhände sind immer etwas Schönes. Aber Jennys Hand hatte etwas faszinierendes, geradezu magisches an sich. Ich drehte meine Tanzpartnerin immer wieder in die gleiche Richtung, um den Blickkontakt nicht zu verlieren.
Ich verlor sie aus den Augen. Wo war sie? Ich durchstöberte den ganzen Saal. Keine Jenny. Ich brauchte frische Luft. Und da war sie. Knutschend stand sie mit diesem Typen in einer Ecke. Sie hatte immer schon die freie Auswahl. Keiner von uns Jungs, der nicht hinter ihr her gewesen wäre.
Er war, wie wir damals alle schon, achtzehn und hatte Papas Auto geliehen bekommen. Damals hatten die Autos noch meistens eine sehr weiche Federung. Ich sah die Karre auf- und niederwippen. Scheiße, er nagelte gerade Jenny.
Inzwischen waren Jenny und ich Erwachsene geworden, um es mal dezent auszudrücken. Sie war verheiratet, ich nicht, weil mir der Sinn nicht danach stand.
Ich hatte ein paar Tage Urlaub mitten im Sommer und war mit dem Fahrrad, man ist ja umweltbewusst, an einen Baggersee gefahren. Es gab eine Stelle, die ...