Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... euch und gilt nur heute. Als Freunde der Kumihos werden ihr und eure Familien in manchen Situationen mächtige Verbündete haben. Und denkt daran: Kumihos sind unsterblich! Ihr dürft euch nun zurückziehen und darüber beraten."
De-Yong trat zu Yun, welche inzwischen wieder völlig angekleidet war, und sich bei seiner Rede etwas abseits gestellt hatte.
„Unseren Pakt auf diese Wildfremden auszuweiten war nicht abgesprochen", sagte sie leise.
De-Yong zuckte mit seinen Achseln.
„Sie wissen doch, wer und was du bist. Wenn sie keinen Vorteil haben, werden sie kein Stillschweigen bewahren. Und überlege doch: Ein größeres Netzwerk von Helfern, auf welches ihr Kumihos in Zukunft zurückgreifen könnt", flüsterte er zurück.
Yun betrachtete die jungen Männer, die zusammenstanden und das eben Erfahrene besprachen.
„Sie zögern, sind unsicher, ob sie dir und mir trauen können. Und Shus verschwinden verunsichert sie", berichtete sie leise, was sie vernahm.
Innerlich fluchte De-Yong. Darauf hätte er noch einmal eingehen müssen. Doch jetzt einzugreifen würde mehr Schaden als nutzen. Sie würden zurecht argwöhnen, belauscht worden zu sein.
„Wir müssen abwarten und uns dann entsprechend etwas überlegen", meinte er schließlich.
„Was sind deine Pläne?", fragte Yun.
„Ich werde sie die nächsten Tage ausbilden und trainieren. Sie sollen gute Kämpfer werden. Wenn Na-Ri Erfolg hat, werde ich nächste Woche nicht mehr erleben, danach bist du für sie verantwortlich. Sie gehören ...
... dann ganz euch."
Yun sah De-Yong in die Augen.
„Du hast dich mit deinem Schicksal abgefunden?"
„Was bleibt mir denn übrig? Doch würde ich mich vorher trotzdem noch gerne von meiner Familie verabschieden. Und natürlich meiner Frau den Pakt erklären."
Es war etwas Wehmut und eine Spur Verbitterung in seiner Stimme.
„Aber es stimmt, ohne Na-Ri wäre ich bereits vor zwei Wochen tot gewesen. Mein Leben gehörte von da ab ihr."
Yun sah ihn durchdringend an, dann nickte sie schließlich.
„So ist es. Und unser aller Leben gehört den Göttern. Niemand ist frei. Wir bestimmen unser Schicksal nicht, wir können nur versuchen im Strom der Zeit zu schwimmen und nicht vorzeitig an Klippen zerschmettert zu werden. Das gilt für Menschen wie Dämonen gleichermaßen. Und nur weil wir in euren Augen unsterblich scheinen, bedeutet das nicht, dass wir keine Gefühle haben oder Schmerz und Angst kennen."
Nun sah De-Yong sie überrascht an.
„Gefühle?"
Yuns Stimme war entrüstet: „Ja, natürlich Gefühle! Auch wir kennen Zorn, Furcht und Hass!"
„Auch Liebe?", fragte er, bevor er sich beherrschen konnte.
Yun schwieg einen Moment lang überrascht. Schließlich nickte sie.
„Ja, auch Liebe und Zuneigung, natürlich. So wie ich zu meiner Schwester."
Sie zögerte einen Moment, bevor sie ergänzte.
„Auch haben sich schon Dämonen in Sterbliche verliebt. Aber das ging nie gut aus, wie du dir denken kannst."
De-Yong schien Yun mit einem Mal mit anderen Augen zu betrachten. Doch ...