Vernunft vs. Lust in der Quarantäne mit einer Vietnamesin
Datum: 01.04.2020,
Kategorien:
Schwanger,
... Kaiserstadt Hue. Ich lebe alleine hier in einem kleinen Zimmer. "Nhung", fing ich langsam, aber mit ernstem Ton an und schaute ihr in die Augen. "Ich kenne dich jetzt seit knapp 4 Stunden und habe mit dir ja schon so allerlei erlebt. Ich bringe dich natürlich heim, wenn du das unbedingt möchtest. Aber, ich habe ehrlich schon so hässliche Geschichten von jungen Frauen gehört, denen was in das Trinken gemixt wurde.... Die Entscheidung liegt bei dir: du kannst gerne auf meinem Bett in meinem Hotel schlafen, ich schlafe auf dem Boden. Aber in deinem Gesundheitszustand alleine in einer Wohnung übernachten - das würde nicht einmal ich gerne machen." Nhung schaute betroffen zu boden. Dann kam ein kurzes "ok" aus ihren Lippen. Ihre Augen wurden feucht. Dann schaute sie weg. Wir gingen zusammen wortlos zum nächsten Taxi, das uns vom Krankenhaus zu meiner Suite im Hotel bringen sollte. Bevor sie ins Auto stieg, schaute sie mich ernst und mit strengem Blick an: "But no sex!" Ich lächlte wegen ihrem forschen Ton ein wenig und nickte. Dann stiegen wir beide in das Taxi ein und fuhren los. Nhung ging es mittlerweile wieder besser. Im Taxi fingen wir das erste Mal an, ein normales Gespräch zu führen. Ich lernte über sie, dass sie nach ihrer Schulzeit allein und ohne Eltern von Hue nach Saigon gezogen war, um hier eine gute Ausbildung zu bekommen und im Anschluss eine gute Anstellung. Ihr Wirtschaftsstudium beendete sie im vergangenen Jahr und heute arbeitete sie im Business Development für ...
... den Fahrdienstvermittler "Grab" für Geschäftskunden. Sie war das jüngste von 4 Kindern, ihre Brüder und Schwester waren aber alle in der Nähe des Elternhauses geblieben. "Wow", dachte ich. "Das ist eine tolle und selbstbewusste Frau, die als jüngstes von 4 Kindern aus einem strengen vietnamesischen Elternhaus in die weite Welt zieht, um im Leben etwas zu erreichen." Ich beglückwünschte sie zu ihrer Entscheidung. Wir kamen in das Hotelzimmer und setzten unsere Diskussionen fort. "Marc, warum bist du nicht verheiratet?" fragte sie. "Wieso meinst du, dass ich nicht verheiratet bin?" entgegnete ich schelmisch. Ich wusste, dass die Frage nach der eigenen Familiensituation in Vietnam total üblich ist und empfand die Frage somit eher als Spiel. Dann nahm sie meine Hand und zeigte auf den leeren Ringfinger und grinste. Ich musste lachen und meinte, dass das noch kein Beweis für oder gegen eine Heirat ist. Wir diskutierten, lachten, machten nochmal ein paar Tanzschritte, wenn auch nicht mehr so körperbetont wie noch in der Bar und redeten beinahe bis es hell wurde. Ich war wirklich nicht verheiratet, sagte ihr das aber erst ein paar Tage später. Ich hatte schon ein paar Freundinnen, aber schlussendlich sollte es bisher einfach nicht sein. Mein größtes Problem war es schlussendlich immer, dass ich mich bei meinen bisherigen (deutschen) Freundinnen an einem Punkt sehr eingeengt gefühlt habe. Immer, wenn es ernster wurde, hatte ich mich als Subjekt in einer Lebensplanung gefühlt. Mit 28 ...