Kirschenklauen und Badespaß
Datum: 30.04.2020,
Kategorien:
Romantisch
... Er behandelte mich wie Luft. Ich kam mir richtig benutzt vor, um dann wie ein Spielzeug, auf die Seite gelegt zu werden. Ich machte ihm Vorwürfe, aber er wollte mich nicht verstehen." Sie schaute zu der Jugendstillaterne, die jetzt schön in der beginnenden Dunkelheit leuchtete, und sprach weiter: "In den folgenden Monaten, in denen wir noch zusammen waren, wurde er öfter mies zu mir. Wenn ich ihn daran erinnerte, wie schön es am Anfang war, dann sagte er nur, dass er den ganzen Romantikquatsch nur mitgemacht habe, weil wir Mädchen das so wollen. Ich habe mich dann nach einem Jahr von ihm getrennt und das Beste war noch, dass er mir sagte, er hätte in letzter Zeit mit anderen Mädchen geschlafen, weil ich nur noch zickig zu ihm gewesen wäre."
Sie erzählte gelassen weiter: "Ilona stellte mir immer wieder Jungs vor, wenn wir in der Disco waren. Aber irgendwie waren sie alle so plump und aufdringlich, dass bei mir gleich die Jalousien runtergingen."
Sie sah ihn ruhiger und erleichtert an, aber er sah ihr einen letzten Rest von innerem Zittern an. Er schüttelte unwillkürlich den Kopf, und zwar über diesen Marvin.
Dann fasste er sich, und stellte fest: "Ein Junge, der sich mit dir einlassen möchte, muss schon sehr einfühlsam sein und darf dich nicht bedrängen. So ist es doch, oder?"
Ihre blauen Augen blickten dankbar zu ihm und sie nickte. Sie sagte: "Das was du da mit den drei Mädchen vom Internat hattest; ich verurteile das nicht. Nicht das du denkst ich wäre ...
... intolerant, oder so. Was uns beide betrifft. Ich fühle schon, dass dir an mir viel liegt. Mehr, als du zugeben willst."
Er schaute mit erleichtertem Blick, und antwortete: "Du hast wirklich einen klasse Charakter. Danke, dass du mich verstehst!"
"Entschuldigung, dass ich so stur war. Ich brauchte die Zeit für mich." "Kann ich gut verstehen, bei dem was du mir gerade erzählt hast."
Dann schüttelte sich Milena und meinte, dass es jetzt doch richtig frisch wäre.
Jannik stand auf, nahm sie bei der Hand und sagte entschlossen: "Dann lass uns noch was bei mir trinken. Bis zum letzten Bus, ist es noch eine dreiviertel Stunde." "Warum nicht? Würde mich interessieren, wie ihr Jungs so lebt." Sie nickte freundlich.
Der sanfte, frische Nachwind
Hand in Hand liefen sie zur Stephanienstraße und dort in der WG angekommen, setzten sie sich in die Küche an den kleinen Tisch aus Kiefernholz. "Apfelsaft, Wasser, Cola? Mehr Auswahl ist bei uns nicht drin!" "Einen Apfelsaft nehme ich noch gerne." Sie sah sich um.
Mit Blick auf die blaue Kaffeemaschine neben der Kochplatte, meinte der Gastgeber: "Naja Kaffee wäre auch noch da, aber ist etwas spät für Kaffee, oder?" Milena lächelte und nickte zustimmend. "Nett habt ihr es hier", stelle sie fest. "Alles so ruhig hier. Sind die anderen alle fort?" "Ja, Robin und Leonie sind in ihrem Liebesnest. Dieses kleine Haus, das Leonies Großeltern gehörte, solange die dort noch gelebt haben. Jetzt ist es das Wochenendhäuschen von Leonies Familie. ...