Kirschenklauen und Badespaß
Datum: 30.04.2020,
Kategorien:
Romantisch
... mich noch nicht dafür interessiert."
Milenas Augen schauten andächtig in den Himmel.
"Ja, das Sommerdreieck. Ein Begleiter, der dir den ganzen Sommer über treu bleibt."
Nachdem Jannik dies flüsterte, schaute ihn seine Begleiterin von der Seite zärtlich an. Gleichzeitig näherte sich Jannik ihr und legte sanft und unauffällig seine Hand auf ihre Schulter, und zog sie nach einem stillen Moment wieder ab, um sie bei der Hand zu nehmen, und führte sie mit sich zur benachbarten Plattform, von der sie eine leicht andere Perspektive hatten.
Noch immer war die Nachtluft sehr warm. Sie schauten näher vor sich auf den mediterranen Garten direkt am Anfang der Staffeln unter ihnen, und dann wieder weit hinaus auf die Lichter der Stadt.
Jetzt legte Jannik wieder seinen Arm ganz sanft um die Schulter.
"Woher kennst du dich mit den Sternen so gut aus?" Milena unterbrach nach Minuten die Stille.
"Als mein Vater meine Mutter verließ, ist er nach Norddeutschland gegangen und Seemann geworden. Und da hat er sich unterwegs auf den Fahrten, mit dem Himmel, den Sternen und der Astronomie beschäftigt. Heute arbeitet er als Sanitäter in Hamburg und besucht uns einmal im Jahr." Jannik schaute in die Ferne des Himmels.
"Immerhin siehst du deinen Vater einmal im Jahr, obwohl er so weit weg wohnt. Meine Eltern sind eigentlich ganz in Ordnung. Im Moment sitzen sie oft in ihrem Schrebergarten, und ich gehe seit einiger Zeit meine eigenen Wege." Sie redete eifrig, als wollte sie ...
... eine Unsicherheit überspielen und dann sah sie ihn schweigend und neugierig an.
"Mittlerweile hat er längst eine neue Frau, und mit dieser eine kleine Tochter."
"Dann hast du eine Halbschwester." Milena sah ihn teilnahmsvoll an. "Und eine Schwester!"
"Und eine Schwester hast du auch?"
"Ja sie heißt Vivien und ist ein Jahr älter als ich. Wohnt aber wegen einer Ausbildung zur Hotelfachfrau im Moment in Freiburg."
Milena zog ihre Jacke stärker an sich, rückte leicht von Jannik ab, und schaute eilig auf ihre Uhr: "Ohje! Wir müssen runter zur Bushaltestelle. Sonst verpasse ich noch den allerletzten Bus." "Aber klar doch. Dann lass uns gehen."
Dann stiegen sie die Staffeln herab und steuerten die Bushaltestelle an. Dort wartete Jannik an Milenas Seite, bis der letzte Bus um 0.31 Uhr hinaus in die Weststadt fuhr.
Ganz alleine standen sie an der Bushaltestelle und schauten sich immer wieder in die Augen. Ihre Blicke waren zärtlich, aber zaghaft.
Jannik dachte an frühere Spaziergänge mit Vanessa, seiner ehemaligen Freundin, dort oben am Florentinerberg und der Aussicht über der Altstadt, da war immer eine stille Vorfreunde und Überleitung zu mehr. Da blieb es nicht nur bei Zungenküssen.
Aber das heute Abend war seltsam und schön zugleich. Wie eine Wand aus zarter Seide zwischen ihnen, die sich beide nicht trauten zu durchbrechen.
Da ließ Jannik aus einem erwachenden Gefühl heraus, seine Handfläche über ihren Unterarm sanft entlang fahren, und er nahm seinen ...