Malin I - Mein Traumautokauf
Datum: 03.05.2020,
Kategorien:
Romantisch
... schon Ihre private Telefonnummer geben, Herr Lehmann!"
Ohne den Blick von mir abzuwenden, greift er nach einem Stapel Notizzettel neben sich, legt den obersten vor sich hin und notiert blind seine Handynummer darauf. Mit den Worten "Ich helfe doch gerne, wenn hübsche Frauen schlaflose Nächte haben", knallt er den Zettel regelrecht auf den Finanzierungsvertrag und grinst provozierend.
~ * ~
Seine linke Augenbraue hebt sich, was ihm einen leicht spöttischen Ausdruck verleiht. Ich kann die Gedanken hinter seiner Stirn förmlich sehen: Ob sie wohl anruft, die Kleine? Oder hat die nur eine große Klappe? Wenn er diese Fragen ausgesprochen hätte - ich wüsste nicht, was ich darauf antworten soll. Bin mir selbst nicht im Klaren, wie weit ich gehen würde. Ich weiß nur, dass dieser Mann mich total anmacht. Seine sexuelle Ausstrahlung ist für mich beinahe mit den Händen zu greifen, mein Körper reagiert auf seine bloße Anwesenheit. Was würde wohl geschehen, wenn er mich tatsächlich berühren würde? Will ich das wirklich herausfinden?
Ebenso blind wie er eben, packe ich die Papiere in meinen Rucksack. Mein Blick ist noch immer auf ihn gerichtet. Ich würde ihm gerne mit einem Beweis meiner Courage den Spott vom Gesicht wischen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dafür genug Mut aufbringe.
Er löst unsere Blickverbindung, indem er sich vom Stuhl erhebt und sagt:
"Tja dann ... sehen wir uns übermorgen, wenn Sie Ihren Flitzer abholen können."
~ * ~
Auch ich stehe ...
... nun auf, sammle meine Sachen zusammen und wende mich zur Tür. Inzwischen ist Frank Lehmann um den Tisch herumgekommen und steht im Eingang zum Büro. Mit einer Handbewegung bittet er mich nach draußen, rührt sich aber keinen Zentimeter von der Stelle. Ich drücke mich zwischen ihm und der Tür hindurch und laufe ein paar Schritte in den angrenzenden Ausstellungsraum hinaus. Ich bin froh, ein wenig Abstand zwischen uns bringen zu können. Zu sehr überwältig mich seine Nähe. Im Vorbeigehen kann ich gerade wieder seinen mich so ansprechenden Duftcocktail inhalieren. Fast wird mir ein wenig schwindelig davon. Ich stelle meinen Rucksack zwischen meine Füße, um die Hände zum Anziehen des Mantels frei zu haben. Als ich den Blick hebe und mich kurz umschaue, wird mir bewusst, dass wir zwei offenbar ganz alleine in dem riesigen Autohaus sind. Ich hole mein Handy aus der Manteltasche und vergewissere mich: es ist schon 18.15 Uhr, alle anderen Mitarbeiter des Autohandels sind wohl schon nach Hause gegangen. Wo ist die Zeit bloß geblieben, frage ich mich. Die Mantel noch immer in den Händen haltend, drehe ich meinen Oberkörper zum Verkäufer um und entschuldige mich:
"Tut mir leid, Herr Lehmann, jetzt habe ich Sie von Ihrem Feierabend abgehalten!"
Er lächelt mich an, kommt schnellen Schrittes auf mich zu, nimmt mir in derselben Bewegung den Mantel aus den Händen und zieht mich an sich.
"Ich hab gehofft, dass es so kommt. Wollte allein mit dir sein.", presst er zwischen seinen Zähnen ...