BNWO Prison Bitch Tag 02
Datum: 28.06.2020,
Kategorien:
Schwule
... Verkaufs-Pult weg drängen wollte? Dass ich meinen vorderen Platz in der Schlange nicht verteidigen konnte?
-- Oder ob ich dankbar dafür sein solle? Dass sich ein 2-Meter-150-Kilo-Koloss für mich prügeln wollte?
-- Oder ob es mir zu denken geben sollte, dass mich Mbaye zwei Mal hintereinanderweiblich angesprochen hatte: „Moment,die Kleine war vor euch", hatte er gesagt und: „Entschuldigung, Kleines", hatte er gesagt...
--
Als ich alles zusammmen hatte und mich auf den Weg zurück durch den langen Haupt-Gang machen wollte, griff mich Mbaye am Handgelenk: „Du willst jetzt aber nicht über die Hauptstiege rauf, oder...?"
Ich sah zur großen Gefängnis-Gittertüre vor dem langen Gefängnis-Haupt-Gang, von dem ich gekommen war. Die drei Türken, die Ty zuvor um ein Haar wegen mir zusammen geschlagen hatte, warteten genau einige Meter hinter der Gittertüre im langen Gefängnis-Gang. Und sahen so offensichtlich, dass sie gerade nur nach irgendwas suchen würden, in ihre Papier-Tüten hinein -- alle drei gleichzeitig -- dass es offensichtlicher nicht mehr ging. Und schielten dabei die ganze Zeit genau in meine Richtung...
Mbaye deutete genau in die entgegengesetzte Richtung, auf den Eingang zur Nebenstiege: „Nein, nein, Kleines! Wir gehen da rauf! Das ist auch viel kürzer!"
Ich lief Mbaye, noch immer in Gedanken, einfach hinterher. Und war eigentlich gar nicht so unglücklich darüber, dass ich jetztnicht durch den ganzen, langen Gefängnis-Haupt-Gang und über die ...
... Gefängnis-Haupt-Treppe musste....
=====================================================
Auf der Nebenstiege
=====================================================
Der Weg hoch über die Nebenstiege war auch deutlich kürzer. Es ging praktisch senkrecht die drei Stockwerke vom 1. in den 4. Stock hinauf.
Am Weg fragte mich Mbaye nach so ziemlich allem und jedem aus:
Wie ich heiße?
„Michael", antwortete ich. Aber er könne auch ‚Michi' zu mir sagen. Alle meine Freunde sagten ‚Michi' zu mir.Immerhin: Er hatte mich gerade aus Tys Schlaglinie gezogen. Das erfüllte doch schon gewissermaßen das Kriterium eines ‚Freundes'... (?)
Er heiße Mbaye. Er sei sowas wie der „Diplomat" unter den Schwarzen. Also, er kümmere sich darum, dass es zwischen den Black People und den anderen im Gefängnis zu keinen ‚Problemen' käme. Vor allem Ty habe ‚etwas' an sich, dass sich alle paar Wochen irgend einer mit ihm messen wolle. Und dann müsse immer er ausrücken und die Wogen glätten.
--
Ich nickte ihm zu.
Das hatten mir meine Zellen-Kumpanen gestern beim Kartenspiel auch so ähnlich erzählt. Nur, sie hatten es ein bisschen anders erzählt. Sie hatten es so erzählt:
Dass man von dem 2-Meter-150-Kilo-Koloss so weit weg bleiben solle wie möglich. Denn wenn diesem‚Muskel-Arschloch' etwas gegen den Strich ginge, dann schlug er den ersten, der ihm über den Weg liefe, völlig ohne Grund krankenhausreif. Und dann, so nach zwei oder drei Tagen -- wenn man sich mit gebrochenen Rippen, gebrochenem ...