Siri (teil1)
Datum: 13.09.2020,
Kategorien:
Transen
Fetisch
Die Party war schrecklich. Ich bereute, mich von meinem Bruder breitschlagen zu lassen, hinzugehen. Die Musik war schauderhaft, die Stimmung mies und das Essen erst! Pappiger Nudelsalat mit Mayo, pappiger Kartoffelsalat mit Mayo, pappiges Weißbrot, knorpelige Bratwürste mit billigem Senf aus der Platikflasche... Na ja, die Salate wären noch zu retten gewesen, wenn jeder der anwesenden Männer hineingewichst hätte, aber so waren sie ungenießbar.
Mißmutig saß ich mit meinem Bruder Olli und seiner Freundin Beate am Tisch. Ich steuerte kaum etwas zur Unterhaltung bei. Wozu auch, die Musik, oder das was die Gastgeber dafür hielten, war eh viel zu laut, als daß man sich vernünftig hätte unterhalten können.
Kurzum, ich hielt den Abend für völlig verdorben. Irgendwann standen Olli und Beate auf, um etwas zu tanzen und gaben damit den Blick frei auf den Nebentisch. Dort saß, ich bemerkte sie jetzt erst, ein Mädel anfang zwanzig mit unzweifelhaft indischen Gesichtszügen, das sich genauso zu langweilen schien, wie ich. Sehr hübsch war die Kleine, daß mußte ich unumwunden zugeben. Der dunkle Teint, das schwarze Haar, das zu zwei Zöpfen geflochten war und das indisch angehauchte Kleid gaben dem Mädel etwas sehr exotisches. Kurzum, sie gefiel mir. Außerdem war sie sehr schlank und hatte offensichtlich wenig Busen, genau was ich mochte.
Vielleicht merkte die Kleine, daß ich sie beobachte, ich weiß es nicht, jedenfalls trafen sich bald unsere Blicke. Ein paar Grimassen meinerseits ...
... angesichts der fürchterlichen Musik, ein belustigtes Lächeln ihrerseits, schon war ein Anfang gemacht. So dauerte es nicht lange und ich saß bei ihr am Tisch. Sie hieß Siri und fand diese Party tatsächlich genauso affig wie ich. Wir begaben uns gemeinsam nach draußen auf die Terrasse, wo man sich wenigstens unterhalten könnte, ohne sich heiser zu schreien. Siri hatte eine angenehme, warme, dunkele Stimme und war in ihren Bewegungen sehr anmutig. Mir schoß unwillkürlich das Bild einer indischen Tempeltänzerin durch den Kopf. Ihr Vater war im diplomatischen Dienst, sie selbst tatsächlich Inderin, doch in Deutschland geboren und aufgewachsen. Sie studierte Philosophie und stand kurz vor ihrem Master. Und einen Freund hatte sie nicht. "Das ist ja prima!", dachte ich bei mir.
Wie dem auch sei, jedenfalls ließ ich meinen ganzen Charme spielen. Zum Glück ließ meine Allgemeinbildung eine fundierte Unterhaltung über Philosophie ohne weiteres zu, aber irgendwann kamen wir auf privatere Themen. Die Party um uns herum verblasste. Ich merkte, daß ich Siri auch nicht übel gefiel, obwohl ich über zwanzig Jahre älter war als sie. Und so beschlossen wir irgendwann, abzuhauen. Wir erwählten uns den Stadtpark für einen Mondscheinspaziergang, wie er romantischer nicht sein konnte. Ich kehrte den Kavallier der alten Schukle heraus, was Siri gut zu gefallen schien, wir kamen uns immer näher. Nach einiger Zeit des Herumflanierens landeten wir irgendwann auf einer Parkbank.
Dort küssten wir uns ...