1. Sexualkundeunterricht


    Datum: 27.11.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... sein.
    
    „Menschen die von Geburt an Blind sind, haben auch noch nie einen nackten Menschen gesehen. Sie wissen nur, was sie an sich selbst ertasten können. Um ihnen den Umgang mit Sexualität zu erleichtern und Kontaktschwierigkeiten aus der Welt zu schaffen, will diese Blindenschule einen Versuch mit echten Menschen durchführen. Die Schüler sollen durch Tasten den Körper kennenlernen und so besser für das Leben vorbereitet werden.“
    
    „Du meinst, wir sollen uns nackt vor eine Schulkasse stellen und uns von allen begrapschen lassen?“
    
    „So steht es hier. Anscheinend gab es einen ähnlichen Versuch schon einmal vor Jahrzehnten in Stockholm. Hier ist sogar ein Link mit einem Video.“
    
    Marie tippte mit dem Finger auf den Link und wir sahen uns gemeinsam die kurze Dokumentation an.
    
    „Sieht aus, wie ein Softporno aus den siebzigern.“
    
    Es war tatsächlich so, wie Marie es gesagt hatte. Ein Mann und eine Frau standen nackt vor einem Rudel Schüler. Eine Lehrerin sprach irgendetwas auf Schwedisch und führte die blinden Schüler an die beiden Körper heran. Jungen und Mädchen tasteten vorsichtig über ihre Haut. Sie berührten sogar die Brüste und selbst zwischen den Beinen wurde angefasst. Auch der Penis des Mannes wurde sorgfältig unter die Lupe genommen. Trotz der Achselhaare und dem Pelz zwischen den Beinen, sah die Frau recht hübsch aus.
    
    „Da wünschte man ja fasst, auf eine Blindenschule gegangen zu sein.“
    
    „Dann hättest du mich aber nie gesehen.“
    
    „Stimmt. Aber ich hätte ...
    ... mich ja einfach blind stellen können.“
    
    „Darüber macht man keine Witze. Lass uns unsere Körper zum Wohle der Menschheit zur Verfügung stellen. Bist du dabei?“
    
    Ich muss zugeben, dass ich die Vorstellung durchaus interessant fand. Wer hat noch nicht davon geträumt, nackt vor der Klasse zu stehen. Dass ich das in meinem Alter noch erleben durfte, hätte ich allerdings auch nicht gedacht.
    
    Marie füllte das Onlineformular aus und suchte zwei Nacktfotos von uns heraus, die für die Bewerbung notwendig waren. Es war gar nicht so einfach, ein passendes Bild zu finden. Die meisten waren in eher eindeutigen Posen und sexuell anrüchig, doch schließlich wurde sie fündig. Das Foto von Marie kannte ich aus dem Fotokalender, den sie mir zum Geburtstag geschenkt hatte und von mir hatte sie ein Bild, wo sie mich nach der Dusche fotografiert hatte. Freudestrahlend klickte sie auf Senden.
    
    Inzwischen waren einige Wochen vergangen und die Aktion war für uns schon in Vergessenheit geraten, als eines Tages plötzlich ein Schreiben von der Schule für Sehbehinderte im Briefkasten lag. Ich kam gerade von der Arbeit nach Hause, öffnete gespannt den Umschlag und las den Brief.
    
    „Marie!“
    
    Sie kam nackt aus dem Badezimmer und hatte einen Wäschekorb unter dem Arm geklemmt.
    
    „Hallo Schatz.“
    
    „Sieh mal.“, ich wedelte mit dem Brief vor ihren Augen.
    
    „Haben wir im Lotto gewonnen?“
    
    „Nein, besser. Das ist eine Einladung der Blindenschule. Sie wollen uns kennenlernen.“
    
    „Im Ernst?“
    
    „Sehe ...
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