1. Kometenhaft 04 - 06


    Datum: 11.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... Wochenende: Außer Arbeit war auch da nicht viel. Gleichzeitig tat Mareike ihr Bestes, um mich um den Verstand zu bringen. In regelmäßigen Abständen hämmerte sie gegen meine Tür: "Räumt euren Dreck in der Küche auf!", "Da liegen wieder Socken unterm Waschbecken!", "Einer von euch war dran mit Staubsaugen!" um nur ein paar Sachen zu nennen, mit denen sie mich nervte. Dagegen argumentieren, dass die Socken gar nicht meine waren, und ich auch nicht dran bin mit Staubsaugen, brachte gar nichts, Mareike wurde dann einfach nur noch lauter. Also habe ich meinen Ärger heruntergeschluckt, und die Bude aufgeräumt.
    
    Zur Strafe hatte ich Frank am Montag die Rechnung für den Knabberkram hingelegt, die er dann auch anstandslos beglichen hat, nachdem ich ihm von meinem Wochenende erzählt hatte. Aber im Nachhinein wird das auch keine Strafe gewesen sein, weil heute Nacht werden die Beiden sich das ganze Zeug ohne mich reinziehen. Aber eine Tüte Chips und eine Flasche Cola nehme ich auf jeden Fall ins Labor, allein schon wegen den Nerven.
    
    Kometenhaft 06 - Kometenschweif
    
    Donnerstag 22. Juni
    
    Kleines Update zur Lage: Naja, geht so. Etwas länger: Ich hatte eine wenig überraschende und ereignislose Nacht hinter mir. Die Arbeit ging im Großen und Ganzen reibungslos und die Anbindung des Ultraschall-Sensors war nach ein paar Stunden erledigt. Danach folgten die Testreihen, die jeweils etwa 10 Minuten dauerten. In dieser Zeit ging ich hinaus und beobachtete den dann schon weiterziehenden ...
    ... Phillipos-Mrajolev. Den Moment der größten Annäherung hatte ich verpasst.
    
    Es war echt toll, beide Schweife des Kometen waren deutlich zu sehen und erstreckten sich über weite Teile des Himmels. Halley wäre vor Neid grün angelaufen. Aber leider konnte ich wegen der Lichtverschmutzung in der Stadt nicht die volle Pracht des Kometen bestaunen. Auf der Wiese, die wir uns ausgesucht hatten, weitab der Häuser, wäre das noch deutlich spektakulärer gewesen. Andrea und Frank jedenfalls genossen das Spektakel.
    
    Der Sternschnuppenschauer gegen frühen Morgen komplettierte das Erlebnis noch weiter. Es war fast schon ein Feuerwerk (Auf der Wiese war es das bestimmt, Andrea und Frank sahen bestimmt doppelt so viele Sternschnuppen.). Interessant war auch das Farbenspiel: die Sternschnuppen schienen in leicht unterschiedlichen Farben zu verglühen. Verdammt, was hätte ich dafür gegeben, doch auf der Wiese zu sein. Aber daran durfte ich nicht denken, sonst kochte nur noch mehr Wut auf den Wannler in mir hoch und zum Schluss hätte ich vielleicht noch das Labor kurz und klein geschlagen.
    
    Der Heimweg am Morgen heiterte mich teilweise etwas auf. Die Sonne war gerade dabei, über den Horizont zu steigen und im Stadtpark zwitscherten die Vögel und leichter Dunst sieg aus dem Gras und den Hecken auf.
    
    Wäre es sonst noch still gewesen im Park, wäre es perfekt gewesen, doch mitten drin musste ich ein Pärchen hören, das es sich in einem dichten Wäldchen bequem gemacht hatte. Was die beiden dort ...