1. Vampirimperium 1.1.4: Überwacht


    Datum: 29.12.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... Gefahren für ihr Leben ausgesetzt zu sein, würde man sie jagen. Selene würde sich wehren, aber man würde sie früher oder später kriegen. Man würde sie fangen und töten. Nur mit viel Glück würde man sie stattdessen zu einer Sklavin machen. Keinen würde es interessieren, dass sie vor dreißig Jahren im Krieg geholfen hatte. Und falls doch, würde es man es nur als Beweis ihrer Schuld ansehen.
    
    Als Selene klar wurde, was ihr blühte riss sie die Kamera herunter und zerstörte sie. Glücklicherweise stand auf der Kamera der Name der Sicherheitsfirma, welche hier tätig war. Es war leichtsinnig direkt vor einer Bankfiliale ihren Durst zu stillen. Sie würde sich beeilen müssen. Diese Nacht würde sehr viel Blut fließen. Sie hoffte es würde nicht ihres sein.
    
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    Selene hatte es eilig, aber sie wollte nicht noch von weiteren Kameras gefilmt werden. Also sprang sie auf die Feuerleiter über ihr und nach zwei weiteren Sprüngen war sie auf dem Dach. Sie hatte entgegen ihrer sonstigen Regeln ihrem Opfer auch noch das restliche Blut ausgesaugt und seine Leiche anschließend in einer Mülltonne entsorgt. Die Leiche würde sie später noch richtig entsorgen müssen, aber im Moment hatte sie dafür keine Zeit. Aber sie war wenigstens satt.
    
    Selene fühlte, dass ihr Gewissen an ihr nagte. Es machte einen Unterschied, ob man einen Menschen direkt tötete oder einfach solange als Sklaven hielt, bis sie vor Altersschwäche oder sexueller Lust starben. Das erste Mal in ihrem Leben hatte sie ...
    ... absichtlich getötet. Zumindest seit dem Krieg. Sie war eindeutig ein Monster und diese Nacht würden noch viele Menschen sterben. Sie verdrängte ihre Schuld und sprang von Dach zu Dach um das Gelände der Sicherheitsfirma zu erreichen. Selbst mehrspurige Straßen stellten kein Hindernis dar, welches sie zurück auf den Boden brachten. Sie sprang einfach weiter.
    
    Als sie eine Minute später das Gelände in drei Kilometern Entfernung erreichte, sondierte sie kurz die Lage von einem benachbarten Gebäude aus. Natürlich waren alle Eingänge mit Kameras bestückt und zusätzlich gab es Wachen an jeder Tür. Das Gebäude war freistehend und einen Stock höher als alle anderen der Umgebung. Unmöglich, da unbemerkt einzudringen. Sie würde schnell und hart zuschlagen müssen, damit keine Verstärkung von außen kam. Polizei konnte sie nicht auch noch gebrauchen.
    
    Sie brach einige Sprossen aus der Feuerleiter des Gebäudes auf dem sie stand und fühlte jede einzelne kurz in der Hand, um sie auf ihre Flugeigenschaften hin zu überprüfen. Dann schlug sie zu. Sie zerstörte als erstes den Verteilerkasten für Strom und die Telefonleitung durch gezielte Würfe mit den Leitersprossen. Als nächstes waren die Sicherheitskameras dran, welche durch die Kollision mit den metallenen Sprossen zerfetzt wurden.
    
    Es hatte nur fünf Sekunden gedauert alle technischen Sicherungen zusammen mit der Beleuchtung auszuschalten und dann griff Selene selbst an. Sie schlug die Wachen am Eingang mit nur einem Schlag gegen den Kopf ...