1. Vampirimperium 1.1.4: Überwacht


    Datum: 29.12.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... nieder, aber es reichte sie zu töten. Man würde später nur schwer feststellen können, ob sie an gerissener Wirbelsäule oder an dem Schädelbruch gestorben waren.
    
    Sie war ein jagendes Raubtier und tötete jeden der Wachen im Außengelände, bevor sie die Tür aufbrach um ins Gebäudeinnere einzudringen. Sie brauchte kein Licht, um sich zu orientieren, ihr reichten die Geräusche, welche die ganzen Mitarbeiter hier machten. Die Wärmestrahlung ihrer Körper half natürlich auch. Wie jedes richtige Raubtier hatte sie scharfe Sinne und dazu gehörte es die Wärme ihrer Opfer sehen zu können. Sie tötete jeden von ihnen, die meisten wussten noch nicht mal, dass sie angegriffen worden, bevor sie starben.
    
    Der gesamte Angriff dauerte nur zwei Minuten, aber in der kurzen Zeit hatte Selene fast hundert Menschen getötet. Selene suchte nun die Aufnahmen der Nacht und sammelte alle Videokassetten ein. Sie aktivierte kurz den Notstromgenerator, um sicherzugehen, dass sie auch die richtige Kassette hatte. Als sie sich auf der Aufnahme sah, war sie beruhigt und machte sich daran ihre Spuren zu verwischen.
    
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    Nachdem Selene das Gebäude der Sicherheitsfirma niedergebrannt hatte und die Leichen aller von ihr getöteten Wachen im See versenkt hatte, war sie sich sicher, dass niemand erfahren würde, dass sie existierte. Auch ihr erstes Opfer der Nacht lag nun auf dem Grund des Sees dreihundert Kilometer nördlich der Stadt. Niemand würde sie jagen. Natürlich würde es auffallen, dass ein so ...
    ... großes Gebäude brannte und fast hundert Menschen verschwunden waren, aber man würde es den Bandenkriegen zuschreiben. Vielleicht auch den mexikanischen Separatisten. Wahrscheinlich würde man tausende Latinos wegen ihrer Tat einfangen und versklaven.
    
    Ihr Reichtum und ihre Vorbereitungen hatten sie diese Nacht beschützt. Ihre Sklaven hatten mit zwei LKW die Leichen zum Hafen gebracht und in eines ihrer Schiffe geladen. Es war ein zweihundert Meter langer Frachter für Getreide und würde sie in Montral absetzen. Selene hatte die Leichen nicht selbst zerlegt, dafür waren ihre Sklaven ja da, sie hatte nur das Blut abpumpen und einlagern lassen, damit die Toten wenigstens eine kleine Verwendung hatten.
    
    Selenes Gewissen machte ihr aber zu schaffen. Sie war sich sicher, dass sie nicht auf dieser Welt war, um zu töten. Sie würde viel lieber Menschen beschützen, als sie zu töten. Es war nicht nur eine Verschwendung von kostbarem - wahrscheinlich sogar leckerem -- Blut, welches nun nicht mehr von den Körpern produziert werden konnte, sondern die Menschen hätten ihr auch ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen können. Die modernen Überwachungstechniken hatten sie gezwungen sich zu wehren. Sie hatte in nur einer Nacht so viele Menschen getötet, wie sie in dem letzten Jahr vor einer Krankheit gerettet hatte. Wenigstens waren es nur Männer und keine Frauen, die sie getötet hatte.
    
    Eigentlich sollte man sie töten oder wenigstens einsperren. Wenn sie in einem Gefängnis sicher eingesperrt ...