1. Kometenhaft 27


    Datum: 11.03.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... auch das Mensaessen bedeutend besser schmeckt. Beim Mittagessen gaben sie sich jedenfalls alle Mühe, mich heiß zu machen, wohl wissend, dass es keine Möglichkeit gab, mich abzukühlen.
    
    Der Nachmittag verging recht schnell und meine Arbeit kam gut voran, auch wenn mich der Gedanke, meine beiden Süßen bald wieder zu sehen immer wieder ablenkte.
    
    Ich dachte noch: "Ein Glück, dass wir drei heute zufällig gleichzeitig Schluss machen.", hätte ich allerdings gewusst, was zu Hause auf uns wartet, hätte ich mit den Beiden lieber in der Hochschule auf dem harten Boden eines Labors übernachtet!
    
    Gut gelaunt kamen wir in der WG an, und lachten noch über irgendeine Belanglosigkeit, als wir die Wohnküche betraten. Doch das war schnell verflogen. Dort saßen neben Andrea und Frank auch Mareikes Eltern! Allerdings schienen die nicht sehr erfreut über den Anblick ihrer Tochter zu sein und Mareike konnte nur überrascht stammeln: "Mama, Papa, h...hallo. Was macht ihr hier?" Mit finsteren Blicken starrten sie uns an.
    
    Die Begrüßung, die nun zwischen uns ablief, war eisig: Niemand lächelte und unsere ausgestreckten Hände lockerten auch nicht ihre verschränkten Arme. Wenigstens verrieten sie uns, dass sie Erwin und Johanna hießen.
    
    Danach meldete sich erst ihre Mutter zu Wort: "Was wir hier machen? Junge Dame, wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Aber wie ich sehe, macht es dir Spaß, mit der Welt zur Hölle zu fahren. Du siehst aus wie ein billiges Flittchen!"
    
    An dieser Stelle muss ...
    ... gesagt werden, dass die alte Mareike anscheinend ein Ebenbild ihrer Mutter war, oder Umgekehrt. Johanna war ebenso in einen dicken Rollkragenpullover in Erdfarben verpackt, und auch ihr graubrauner Rock (oder waren es mehrere) reichte bis zu den Knöcheln hinunter und ließ nicht einmal erkennen, ob darunter Beine waren. So war von ihrer Figur nicht mal etwas zu erahnen. Ihre brünetten Haare hatte sie allerdings nicht offen, sondern zu einem strengen Dutt zusammen geknotet, der nicht das kleinste Härchen entkommen ließ.
    
    Auch ihr Vater konnte kaum klischeehafter sein: seine kräftige Figur steckte unter einem grauen Cord-Anzug mit braunem Ellenbogenbesatz und unter seinem Jackett trug er einen cremefarbigen Rollkragenpullover. Wenigstens versuchte er nicht, seine Geheimratsecken irgendwie mit seinen grauen Haaren zu verdecken.
    
    "Wir sind gekommen, um dich nach Hause zu holen!", hakte ihr Vater ein.
    
    Plötzlich waren alle hellhörig geworden. Bei Mareike jedoch sah man die Panik im Gesicht ausbrechen. Was danach folgte, war eine wilde Diskussion, alle redeten durcheinander. Wir versuchten ihnen klar zu machen, dass das der Tod für Mareike sein könnte, aber sie beharrten darauf, dass noch nie jemand gestorben sei, weil er keinen Sex hatte. Den Wissenschaftlern in den Medien glaubten sie kein Wort.
    
    Währenddessen sank Mareike immer weiter in sich zusammen, bis sie Fingernägel kauend, mit angezogenen Beinen in einer Ecke auf dem Boden hockte.
    
    Irgendwann schrie ihr Vater: ...