Zwischen Lust & Liebe
Datum: 22.03.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... offenem Mund. Der Mann, ein Fremder, hatte den Raum verlassen.
Leon fühlte sich mit einem Mal wie ein Vollidiot. Warum hatte er es so weit kommen lassen? Das war doch absurd.
"Ich...Ich..." Er wollte sprechen, doch die Worte kamen nicht aus seinem Mund heraus.
"Kann...will das nicht." presste er gewaltsam durch die Lippen. Was die Situation noch absurder machte, war, dass er noch immer mit heruntergelassener Hose auf dem Stuhl saß. Sperma lief über seine Finger.
"Aber..." Nina protestierte mit gehobener Stimme.
Leon blickte sie an. Er wurde scharlachrot. Er hatte zugelassen, dass sein Verlangen gewonnen hatte. Und es hatte nicht nur immensen Einfluss auf sein, sondern auch Ninas Leben.
Nina stand auf und zog sich die Klamotten wieder an. Ihre Mimik wurde freundlicher, nachdem sie zuvor erschrocken wirkte.
Eine Hand glitt an seine Wange.
"Okay. Dann lassen wir das."
Beschämt zog sich Leon die Hose hoch. Nina versuchte ein paar aufmunternde Worte an ihn zu richten, die er nicht wahrnehmen konnte. Seine Gedanken und Emotionen spielten verrückt. In einem Moment wollte er nichts mehr, als das, was er eben sehen konnte. Im nächsten machte es ihm wahnsinnige Angst.
Ihm war zum Heulen zumute. Niedergeschlagen stand er auf. Nina ergriff seine Hand. An der geschlossenen Badtüre vorbei, raus aus Hotelzimmer und Bar.
Die Fahrt nach Hause war ruhig.
Keiner von Ihnen sagte ein Wort.
8
Das Wochenende hatte sich wie eine halbe Ewigkeit angefühlt. ...
... Leon und Nina hatten zwar ganz normal miteinander gesprochen und auch miteinander gekuschelt. Doch es war offensichtlich, dass etwas Unausgesprochenes im Raum stand. Nina hatte das Kapitel für beendet erklärt, was nachvollziehbar war. Sie hegte keinen Groll und bemühte sich, alles normal wirken zu lassen.
Doch Leon wusste, dass nichts normal war. Weder für ihn, noch für sie.
In seinem E-Mail-Postfach sammelten sich die Anfragen. Er war nicht in der Lage, sich zu konzentrieren. Immer wieder spielte sich die gesehene Szene vor seinen Augen ab. Ein fremder Mann, den Leon auf seine eigene Art bewunderte und respektierte, ihn zu gleichen Teilen aber ängstigte, gebeugt über seine Freundin. Sein Mund an ihrer Scham.
Und Nina, die er so noch nie gesehen hatte. Er konnte sich nicht erinnern, dass er in zehn Jahren Beziehung jemals eine so große Lust hervorrufen konnte. Auch das machte seine Gedanken noch diffuser.
Es hatte ein Gefühl des Kontrollverlusts in ihm erzeugt. Dass er nicht in der Lage war, das Geschehen selbst zu steuern. Jenes Gefühl, das ihn auf dem Stuhl explodieren ließ. Welches noch immer nachhallte und eine konstant schwelende Lust und Furcht in ihm zurückgelassen hatte.
Nina hat es ihm zu Liebe getan. Er hatte dies bereitwillig akzeptiert. Und nun hatte er sie in eine noch unangenehmere Situation gebracht.
Er fühlte sich schrecklich.
Auch die Woche hindurch fühlten sich die Gespräche und die Zweisamkeit seltsam an. Leon hatte das Gefühl, er hatte ...