Zwischen Lust & Liebe
Datum: 22.03.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... Nina etwas verwehrt, was ihr zugestanden hätte. Nina hatte sich für ihn zu etwas verleiten lassen, was sie ohne sein Zutun niemals getan hätte. Und er wurde das Gefühl nicht los, dass er in ihrer Schuld stand.
Zudem konnte er das Gefühl der Machtlosigkeit nicht abschütteln. Es war sein dauerhafter Begleiter geworden, der ihn dauerhaft mit Lust fütterte, nur um ihn anschließend davor zu warnen, welche Konsequenzen diese haben könnten. Nina ging es nicht anders. Sie erinnerte sich an die regelrechte Wut, die sie verspürt hatte, als Leon das Treiben abrupt beendet hatte.
Sie schämte sich nicht dafür. Sie war auf die ganze Sache nur eingegangen, weil sie Leon einen lang gehegten Wunsch erfüllen wollte. Es war nicht ihre Schuld, dass sie selbst Lust dabei verspürte.
Aber es war ihre Abmachung gewesen. Und Nina war sich im Vorfeld sicher gewesen, dass sie diejenige sein würde, die davon Gebrauch machen würde.
Doch sie konnte nicht aufhören, daran zu denken, wie es wohl weitergegangen wäre. Marek hatte sie an einen Ort ihrer Lust geführt, den sie noch nie betreten hatte. Und ihre Neugier war ungebrochen, wie viel mehr sich an diesem Ort noch verbarg.
Sie ertappte sich sogar einmal bei dem Gedanken, Marek auf eigene Faust zu schreiben, ohne Leon davon etwas zu erzählen. Sie wusste, dass dieser Gedanke aus reiner Lust entstanden war und schlug ihn sich gleich wieder aus dem Kopf.
Wichtiger war, dass die Beziehung zu Leon wieder in eine normale Bahn geriet. Er war ...
... seit dem Treffen auffallend schweigsam unterwegs. Ninas Wut war verflogen, doch so konnte es auch nicht weitergehen. Es hatte auf jeden Fall etwas mit ihm gemacht. Und Nina gefiel nicht, dass es zwischen ihnen stand.
Sie musste das Gespräch suchen. Und eine Woche sollte genug Abstand bedeuten.
Wie immer am Freitag war Leon schon zuhause, als sie ankam. Nina fand Leon in sich gekehrt auf ihrer Couch vor. Sie fand es immer noch etwas unfair, dass sie nun diejenige war, die die Dinge wieder ins Lot bringen musste. Doch sie wollte sensibel mit dem Thema umgehen. Nina konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals an so einem Punkt in ihrer Beziehung gewesen waren.
Sie setzte sich zu ihm und nahm seine Hand.
"Wir sollten reden, findest du nicht?", sie bemühte sich dabei, verständnisvoll zu lächeln.
"Ja, das sollten wir", sagte er knapp. Und auch er bemühte sich, freundlich zu klingen, doch eine gewisse Verzweiflung machte sich in seiner Stimme bemerkbar.
"Ich verstehe ja, dass du das...Ganze...abgebrochen hast, wie abgemacht war. Das ist vollkommen okay für mich. Was ich nicht verstehe, ist dein abweisendes Verhalten seitdem."
"Ich will nicht abweisend zu dir sein..."
"Das glaube ich dir ja sogar. Aber es bringt mir nichts. Dir geht es nicht gut und mir somit auch nicht. Soll das jetzt der Dauerzustand sein?"
Leon senkte den Kopf. Nina konnte sehen, dass er mit sich selbst kämpfte.
Leon hatte gekämpft. Die ganze Woche. Er hatte gespürt, dass etwas in ihm ...