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Un regard en arrière - Zurückblicken Kap. 02
Datum: 06.04.2021, Kategorien: Romane und Kurzromane,
... zu vergessen. Ihr Navi brachte sie direkt zur richtigen Adresse. Mitten in St. Georg, dem weltbekannten Vergnügungsviertel rund um die Reeperbahn vermeldete vor einem modernen Gebäude das Gerät: „Sie haben ihr Ziel erreicht". Gleich erkannte sie die Einfahrt zur Tiefgarage, wie sie im Vorfeld bereits informiert worden war, steuerte sie die Zufahrt an und drückte den Rufknopf. Ihr Name reichte um das Tor auffahren zu lassen. Die freundliche Stimme des Herrn am Lautsprecher sagte ihr, dass sie sich einen Parkplatz suchen solle und sich am Empfang im Erdgeschoss melden könnte. Der Weg war gut ausgeschildert und schnell Stand Julia vor einem Empfangstresen. Eine ältere Schwester führte hier recht dominant das Regiment und wurde durch eine jüngere Kollegin unterstützt. Die Wartezone ist gut gefüllt und der Zustrom von neuen Patienten lief andauernd. „Und was fehlt Ihnen?" brummte sie die ältere Schwester an, ohne den Blick von ihrem Monitor zu nehmen. Julia räusperte sich „Julia Meier mein Name -- ich sollte mich hier melden nach meiner Ankunft aus Münster." Nun kam der Kopf der Dame hinter dem Monitor vor. „Oh Kindchen -- herzlich Willkommen." Schon brachte sie den eigenen massigen Körper um den Tresen herum. Fest an ihren wogenden Busen gedrückt fand sich Julia wieder. „Schön das Du da bist -- ich bin Ella und leite hier die Aufnahme. Das da vorn ist Eva -- die lernt aber noch." Gleich brachte Ella sie in einen Nebenraum, der wohl so etwas wie einen Pausenraum ...
... darstellte. Bei einer Tasse Kaffee erfuhr Julia, dass ihr Apartment im achten Stock liegen würde. Ihre Vorgängerin wäre ein paar Tage früher gegangen und somit die Wohnung schon gereinigt. Im Keller waren die Labors und Lager. Im Erdgeschoss war die Notfallstation mit sechs Behandlungsräumen, zwei Schockräumen, Röntgen, CT, Ultraschall, einem Gipsraum und einen Mini-OP für kleine Eingriffe. In der ersten Etage waren die beiden OP-Räume, der Aufwachraum und die ambulante Station, die nach der ersten Erholung wieder verlassen wurde. Dazu gibt es noch eine chirurgische und eine internistische Station. Auch hier lagen die Patienten nur wenige Tage -- für alles langfristigere musste es eine Verlegung in ein Krankenhaus geben. Es folgte ein Rundgang. Die Stationen waren nicht groß. Sie hatten jeweils 10 Betten und wurden von den Ärzten der Notfallstation mit betreut. Jeweils eine Schwester oder ein Pfleger waren dauerhaft dort. Einer der beiden OPs war gerade in Betrieb.Für die Aufwachstation und die Kurzzeitstation gab es einen eigenen Arzt. Dienst hatte ein älterer Iraner. Ella erklärte, das die OP-Besetzung mit ihren Ärzten fest abgestellt waren.Auf allen anderen Stationen wechselten sich auf der einen Seite das Pflegepersonal auf der anderen Seite die Ärzte ab. Während die Position im Aufwachraum immer besetzt sein musste, variierte die Besetzung unten zwischen einem und vier Ärzten. Leider war eine der Arztstellen unbesetzt und sie hatten im besten Fall in den letzten Monaten zu ...