Team Weiß: Schöne Bescherung!
Datum: 23.05.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... Langsames Anschleichen, heimliche Pirsch.
„Wie heißt du denn, meine kleine Elfe?“, fragte er freundlich, während er die große Pistole unauffällig hinter dem Rücken verschwinden ließ und sie sich hinten in seinen Gürtel steckte.
„Mein Name ist Aeriel“, meinte die Elfe würdevoll. „Und wenn ich jetzt auch nur den leisesten Witz oder eine Anspielung im Zusammenhang mit Waschmittelmarken oder ´weißer als weiß´ höre, dann wirst du feststellen, dass Elfen nicht die zarten, lieben, süßen Geschöpfe sind, als die uns die Werbung immer hinstellt!“
„Waschmittel?“ Bruno schaffte es gerade noch, das fette Grinsen zu unterdrücken, das sich auf seinem Gesicht breitmachen wollte. „Keine Ahnung, was du meinst, Aeriel. Äh, ich wusste nicht, dass der Weihnachtsmann – hm – ein Alkoholproblem hat“, lenkte er schnell ab.
„Alkoholproblem. Ha, das ist die größte Untertreibung, seit der Kapitän der ´Hindenburg´ sagte: ´He, hier wird´s ja plötzlich so warm!´“ Aeriel seufzte ehrlich betrübt und wandte sich zu Bruno um. „Früher war er wohl ein echt toller Hecht. Das war vor meiner Zeit mit ihm, so in den Zwanzigern und Dreißigern. Damals war er noch mit dem Christkind zusammen.“
„Aha.“
„Ja, man nannte sie ´Die himmlischen Zwei´. Sie schmissen den kompletten Geschenkemarkt alleine, nur mit der Hilfe von ein paar Zwergen. Ich habe alte Filme gesehen. Das war schon toll, wie die da ´rumgeflitzt sind und ganz Mitteleuropa mit Weihnachtsgeschenken versorgt haben. Klar, das waren damals ...
... auch längst nicht so viele wie heute, da konnten sich nur die Wohlhabenden vernünftige Geschenke leisten.“
„Ehrlich?“ Bruno starrte auf den bewusstlosen Riesen auf dem Schlitten und versuchte, dieses traurige Bild mit den Schilderungen der Elfe in Einklang zu bringen. „Und was geschah dann?“
„Tscha, die Kleine ist dann ´45 mit Knecht Ruprecht durchgebrannt!“
„Ruprecht? Das ist doch der mit der Rute, oder?“ Damit war Brunos Wissen um diese mystische Figur auch bereits erschöpft. „Exactemente, mein Lieber. Er ist in Wahrheit der Halbbruder des Weihnachtsmannes. Und mit der Rute ist kein Holzprügel gemeint, wenn Du verstehst, was ich damit sagen will...“ Sie blinzelte ihm komplizenhaft zu.
„Seine Rute ist...?“
„Genau. Er gilt als der beste Liebhaber diesseits der neun Pforten der Hölle.“ Sie verzog die Mundwinkel. „Klar, die Roten haben natürlich die ganzen Profis! Cassanova, Don Juan, Dingo666 – glaubst du, die sitzen heute bei uns oben und üben bis in alle Ewigkeit ihr Harfenspiel? Drei Mal darfst Du raten, wo und mit wem sie sich heute amüsieren! Aber hier, bei uns Weißen, da ist Ruprecht eine große Nummer. Das letzte, was ich von ihm gehört habe ist, dass er mit dem Christkind jetzt irgendwo im Himalaya leben soll und der tantrischen Liebe huldigt.“
„Und wie hat der Weihnachtsmann das verkraftet?“
„Er hat sich erst mal umso mehr in die Arbeit gestürzt, um sie zu vergessen. Bis in die späten Fünfziger wollte er keine Hilfe annehmen, von niemandem. Hat sich ...