Neu in Köln
Datum: 29.06.2021,
Kategorien:
Schamsituation
... direkt nach mir aus. Irgendwie perplex stehe ich am Bahnsteig, ich weiss gar nicht was da gerade passiert war. Wer mich da einfach so gezwickt hat und vor allem warum, mich kennt ihr doch niemand.
Der Herr scheint zu merken das ich nicht von hier bin und spricht mich an. Er ist vielleicht 1.80 groß, also immer noch ein Stück kleiner als ich und bestimmt 60 Jahre alt.
Kindchen, so wie mir scheint bist du nicht von hier und vermutlich auch das erste Mal hier, kann ich dir denn behilflich sein.
Ehm... also, ja, ich bin zum ersten Mal hier. Ich krame einen Zettel aus meiner Hosentasche und lese den Namen der Straße vor in die ich muss.
Der alte Herr grinst und bitte mich ihm zu folgen, die Straße sei nur eine Querstraße von seinem Haus weg, dann läuft er los.
Wie angewurzelt stehe ich da, im Zug hat der mich permanent und mit reglosen Blick angestarrt, es war mir unheimlich, jetzt will er das ich ihm folge. War er es der mich gezwickt hat? Ist er wirklich einfach nur freundlich? Oder will er mich etwa.... Ich bin erst 5 Stunden von zuhause weg und bekomme jetzt schon die ersten Zweifel ob das alles eine gute Idee war.
Nach ca. 10 Metern dreht sich der Herr um, sieht das ich noch immer recht dumm aus der Wäsche schaue und mich nicht bewegt habe, der Zug fährt gerade hinter mir ab, der Bahnsteig leert sich und er kommt zurück.
Bitte, bitte tun Sie mir nichts, stammel ich nervös und ängstlich los als er wieder vor mir steht.
Kindchen, ich könnte dein Opa ...
... sein und ich lebe hier seit 40 Jahren, du kannst mir folgen und bist in 10 Minuten an deinem Ziel, oder du kannst hier wurzeln schlagen, es liegt an dir. Da dreht er sich um und geht einfach los.
Unsicher mache ich ein paar große Schritte und laufe mit ihm mit. Es beginnt ein normales Gespräch und er scheint wirklich einfach nur nett zu sein. Er stellt sich als Heinrich vor und erzählt mir noch ein paar Dinge aus diesem Stadtteil. Als wir an meiner Zielstraße ankommen, gibt er mir noch eine Visitenkarte in die Hand und verabschiedet sich mit dem Angebot das er mir helfe wenn es nötig wäre.
Ich rufe ihm noch ein lautes "danke schön" hinterher und dann lese ich auf der Karte das er Rechtsanwalt ist. Ich packe die Karte ein, mein erster Gedanke war also vollkommen falsch, ich muss keine Angst vor ihm haben, sondern habe meinen ersten verbündeten gefunden.
Mit glücklich breitem grinsen laufe ich die Straße entlang auf der Suche nach der passenden Hausnummer.
Als ich das Haus gefunden habe zieht sich irgendwie sofort wieder der Magen zusammen, es sind ca. 30 Klingeln auf den ersten Blick zu erkennen.
Meine Gedanken spielen wider verrückt. Ich gehe nun zu völlig fremden in die Wohnung hunderte Kilometer von zuhause entfernt.
Mit schwitzig feuchter Hand drücke ich die Klingel, nach ein paar Sekunden höre ich ein quitsch freundliches "Hallo".
Ich komme wegen dem WG Zimmer, ich heisse Marlene.
Die Frau bat mich herein und hoch in den 5. Stock.
Die Tür stand ...