Der dritte Versuch
Datum: 05.07.2021,
Kategorien:
Romantisch
... mit unseren Problemen in der Firma, der wird doch jemanden kennen, der auch Strafrecht macht. Michael verspricht mir, dass sich der Anwalt heute noch meldet.
Anschließend bohre ich die Schränke an der Wand fest und gebe gutgemeinte Ratschläge zum Zusammenbau der Betten. Betty und Frank bauen aber wohl auch nicht das erste Mal Möbel des schwedischen Möbelhauses zusammen und können die Hieroglyphen der Bedienungsanleitung richtig deuten.
Carsten freut sich total über sein neues Bett und springt mir von da auf den Arm: "Danke Pa ...", sagt er und merkt trotz der Aufregung seinen Fauxpas und korrigiert sich: "Martin." Es scheint kein anderer mitbekommen zu haben und daher machen wir so weiter, als wäre nichts passiert.
Ich trommle alle zusammen: "Nächstes Thema: Einkaufen. Carsten, schreibst du bitte eine Einkaufsliste? Mein Haushalt ist zurzeit nicht auf so viele Menschen eingestellt. Weiterhin würde ich gerne, dass ihr beide", ich deute auf Betty und Frank, "hier unten mitesst, falls ihr heute noch einmal oben schlafen müsst. Karin ist schon gebeutelt genug mit eurer Anwesenheit, da müsst ihr deiner Oma nicht noch den Kühlschrank leer essen."
Karin will schon etwas sagen, doch diesmal springt Sabine ein und sagt leise: "Martin hat recht. Außerdem müsst ihr morgens mit Carsten zusammen los und abends können Martin und ich eure Hausaufgaben kontrollieren."
So so, denke ich bei mir 'Martin und ich'.
Sabine hat auch noch ein paar Themen, die in einer Familie, in ...
... der jeder etwas zu tun hat, berücksichtigt werden müssen. Küchen- und Putzdienst. Wer kauft ein? Zeiten im Bad - wobei das hier deutlich einfacher ist - und so weiter.
Nachdem Carsten die Einkaufsliste fertig hat, gehen Karin, Frank, Betty und ich einkaufen. Carsten möchte bei seiner Mama bleiben.
Edeka und Aldi haben mit dem heutigen Tag bestimmt eine Gewinnwarnung ausgegeben. Meine Kreditkarte hat auf jeden Fall ein Loch in mein Erspartes gerissen in den letzten Tagen. Aber, und das ist neu für mich: Es ist ok. Mit Melanie habe ich zusammen jeden Pfennig umdrehen müssen. Als Studenten war halt nichts da.
Nach dem Tod von Melanie habe ich durch Zufall einen Job als Projektassistent in Düsseldorf bekommen und danach ging es nur aufwärts und es war genug Geld da. Heute schaue ich auf ein ordentlich gefülltes Konto und ein paar Sparkonten, auf denen das Erbe meiner Eltern und auch diverse nicht ausgenutzte Bonuszahlungen liegen. Die Scheidung hat auch noch ein paar Euros in die Kasse gespült.
Ich habe Geld immer nur ausgegeben, wenn es notwendig war. Susanne und ich hatten sogar bis zur Scheidung getrennte Konten. Hat sich am Ende als Glücksgriff herausgestellt, war halt komisch.
Es klingelt um 16 Uhr an der Tür. Karin schaut auf und meint nur: "Verdammt. Die Dame vom Jugendamt. Hatte ich total vergessen."
Eine Frau Maltdorf steht vor der Tür und wir lassen sie herein. Sie kommt zusammen mit Herrn Träumer. Man kennt sich wohl und er ist auch neugierig, wie wir ...