Der dritte Versuch
Datum: 05.07.2021,
Kategorien:
Romantisch
... erst einmal um meine Tochter."
Kapitel 2 - Der Grillabend
Die nächsten Wochen dümpeln so vor sich hin. Ich arbeite, versuche, meinen Frust nicht im Alkohol zu ertränken, gebe Unsummen für Musik aus. Ich lasse mich von einer Kollegin bei einem Seminar sogar abends zum Essen einladen. Das Ergebnis war zwar enttäuschend, aber das Essen war gut. Ich stehe einfach nicht auf One-Night-Stands, vor allem, wenn dann klar wird, dass sie eigentlich fest gebunden ist.
Da ich immer noch der innerhäusliche Kurier für die Pakete von Karin bin, sehe ich sie zwar häufiger, aber sie hat wohl von ihrer Tochter ein Kommunikationsverbot verhängt bekommen. Sie ist freundlich, aber bis auf ein paar nette Worte finden keine weiteren Gespräche statt.
Ende Juli wird es mir zu bunt und ich frage an einem Dienstagabend bei der Abgabe eines Paketes direkt, ob ich etwas falsch gemacht habe. Karin schüttelt den Kopf: "Nein, Martin. Eigentlich war es mir nur peinlich, was vor ein paar Wochen passiert ist. Ich dachte, dass du vielleicht nichts mehr von uns wissen möchtest." Ich schüttle den Kopf: "Ganz bestimmt nicht. Deine Tochter hatte ja in Teilen sogar recht. Ich war zwei Tage echt krank und habe nicht vor, das zu wiederholen. Es ist eher so, dass ich versuche, von dem Zeug die Finger zu lassen, damit ich nicht in ein Loch falle. Mir tut die Trennung immer noch weh."
Wir saßen noch eine Weile zusammen und tranken einen Kaffee. Karin erzählt von der Trennung ihrer Tochter Sabine und ihrem ...
... Mann Wolfgang. Er hat vor einem Monat - exakt nach dem Trennungsjahr - offiziell die Scheidung beantragt und Sabine ist entsprechend 'gut' drauf. Ihre Söhne sind tapfer und unterstützten ihre Mutter, aber die Stimmung ist gedämpft. Das Geld ist auch endlich.
Ich wollte gerade auf etwas antworten, da öffnet sich die Tür und Sabine, die Tochter von Karin, kommt mit den beiden Söhnen in die Wohnung. Sie schaut mich erst erstaunt, dann böse an, doch Karin stoppt die noch nicht angefangene Triade: "Sabine, das ist Martin, mein Namensvetter aus dem Erdgeschoss. Martin, meine Tochter Sabine und die beiden Engel, Carsten und Frank, manchmal mit einem B vor dem Engel."
Ich erhebe mich und gehe auf Sabine zu: "Guten Tag. Martin Müller, ich möchte mich noch einmal für die Aktion vor ein paar Wochen entschuldigen." Ich schaue an ihr vorbei: "Hallo ihr zwei."
Sie nicken mir zu und begrüßen ihre Oma. Ihre Tochter schaut mich erst an, schaut an mir vorbei und sieht keine Gläser neben den Kaffeetassen. Ich folge ihrem Blick und sie wird leicht rot: "Hallo, Sabine Bremer, die Tochter von Karin."
Wir schütteln uns die Hand. Ihr Handdruck ist fest und sie lächelt: "Ich war aber auch nicht wirklich nett zu Ihnen. Aber der Situation angemessen."
Ich zucke nur mit den Schultern: "Ist für mich erledigt", ich lächle sie dabei an und erneut fällt mir ihr schönes Gesicht mit den tollen Augen auf. Wenn ich mir Karin so anschaue, hoffe ich, dass Sabine ihre Gene übernommen hat, was das ...