Nathalie - Das Garten Eden Projekt (1)
Datum: 13.07.2021,
Kategorien:
Schamsituation
... kann ja nicht dabei sein."
Diese Information trübte Nathalies Freude für einen Moment, denn Fischer selbst war auch ein Grund dafür, wenn auch ein zumeist uneingestandener, dass das `Garten Eden` Nathalies Lieblingsobjekt war.
Dieser Fischer, Christoph Fischer, war ein sehr wohlhabender Unternehmer aus Österreich, und betrieb dort und in Ungarn, Tschechien und weiteren Staaten der Region mehrere Wellness-Hotels und Thermalbäder. Mit dem „Garten Eden Romantik Hotel“, das mitten in Mecklenburg an einem wunderschönen stillen See entstehen sollte, wollte er erstmals nach Deutschland expandieren. Und das mit einem beeindruckend noblen Vorhaben, einem Wohlfühl-Hotel in einem renovierten Herrenhaus mit angeschlossener Luxus-Therme, ein Schönheits-Tempel, ein kleines, exquisites Refugium für gestresste Großstadt-Ehefrauen und vor allem für Liebespaare.
An die Schweriner Agentur von Louise Waldmann hatte er sich gewandt, da er zum einen eine regionale Anbindung bevorzugte und um anderen diese Agentur insbesondere einen guten Ruf in der Vermarktung von Wellness-Oasen hatte. Für Louise versprach dieser in der Branche viel beachtete Auftrag ein enormes Renommee, daher war der Auftrag so wichtig für sie, und damit natürlich auch für Nathalie, ihre einzige.
Einige Monate schon arbeitete man nun zusammen. Es war Mitte Juli, und der Komplex stand nach immer neuen Verzögerungen, die zumeist den Denkmalschutzauflagen geschuldet waren, kurz vor der Eröffnung. Was noch fehlte, ...
... waren die Echtfotos. Bislang hatte man mit virtuellen Planungsfotos auf der Homepage und in den Broschüren gearbeitet. Nun, da alles so gut wie fertig war, sollten die echten Fotos vom Hotel, der Therme und dem riesigen Park geschossen werden. Dazu hatte Louise für den heutigen Freitag einen Spitzenfotograf und zwei Models engagiert, die ein junges Pärchen als Hotelgäste darstellen und in verschiedenen Stationen fotografiert werden sollten.
Obwohl sie erst im zweiten Lehrjahr war, hatte Nathalie in diesem Projekt schon viele Aufgaben übernehmen dürfen, denn die Agentur war klein, alle zusammen nur fünf Personen, und da Nathalie zum einen so viel Interesse und Engagement, zum anderen so viel Talent zeigte, durfte sie einiges schon selbständig organisieren und immer auch mit dabei sein - wenn auch nur im Hintergrund. Was sie zunehmend schade fand, je öfter sie auf Fischer, den Bauherrn, selbst .
Noch kein anderer Mann hatte bisher einen so tiefen und nachwirkenden Eindruck auf das junge Mädchen hinterlassen wie dieser. Sie selbst wunderte sich darüber, und sie war reif genug, um sich das selbst damit zu erklären, dass sie nun mal bisher nicht viel Erfahrung mit solchen älteren, weltgewandten und vor allem dominanten Männern hatte. Sie war mit zwei Schwestern bei ihrer Mutter aufgewachsen, und Männer kamen darin irgendwie immer nur sporadisch als verantwortungslose Herzensbrecher vor. Männern hatte man sich zu unterwerfen. Wie man richtig und selbstbewusst mit ihnen umging, ...