Nathalie - Das Garten Eden Projekt (1)
Datum: 13.07.2021,
Kategorien:
Schamsituation
... hatte sie dort in diesem Frauenhaushalt nicht lernen können. Glücklicherweise war ihr Freund Max, den sie seit bald zwei Jahren hatte, ein lieber und verlässlicher Typ, der es ihr keine Enttäuschungen bereitete.
Und nun kam da dieser Christoph Fischer, der sie mit seiner im scheinbar so natürlich gegebenen Autorität und Kraft einzuschüchtern vermochte, und der es schaffte, mit jedem noch so flüchtigen Blick Nathalies Knie weich und sie nervös und unsicher zu machen.
Er hatte etwas von Paul Newman. Er war groß, schlank, drahtig, hatte unglaubliche wasserblaue Augen, ein wettergegerbtes, kantiges Gesicht, kurz geschorene, schon ergraute Haare und ein Lächeln, das sie nie zu deuten wusste.
Trotz seiner charmanten, immer aufmerksamen Art ihr gegenüber nagten an ihr doch immer Zweifel daran, ob er sie überhaupt auch nur ansatzweise für voll nähme. Bei den Jungs, die sie sonst kannte, konnte ihr das reichlich egal sein. Sie wusste durchaus um ihre äußeren Reize und um ihre Begehrtheit und schöpfte allein schon daraus Selbstbewusstsein. Diese Jungs nahm sie selbst nicht ernst. Aber bei Fischer machte es sie nur noch unsicherer. Seine leichte Ironie, die er ihr gegenüber bei den zwei Begegnungen schon zur Begrüßung gezeigt hatte, sorgte über alle Freundlichkeit und mitunter heitere Frotzelei hinweg für eine Distanz, die Nathalie regelrecht schmerzte. Umso zurückhaltender und stiller wurde sie dann, und - was sie nicht ahnte - dabei umso bezaubernder.
Wenn sie ganz ...
... ehrlich zu sich war – dann hatte sie sich in diesen Typen ein wenig verknallt. Jedenfalls musste sie verflucht viel an ihn denken, immerzu, und mit jedem Zusammentreffen mit der heranwachsenden Sehnsucht, ihn näher kennenzulernen. Und so absurd dieser Gedanke auch war, dies wäre wohl die letzte Chance gewesen, ihn wenigstens überhaupt noch einmal zu sehen. Schade...
Nun denn, dachte sie, dann halt ohne ihn. Immerhin, sie würde beim Foto-Shooting dabei sein können, etwas, was sie sich vorher kaum zu erträumen gewagt hatte - denn natürlich war das Chefinnen-Sache... Eigentlich...
"Wie soll ich da hinkommen?" fragte Nathalie nun.
"Ich leihe Dir mein Auto, kein Problem. Du müsstest auch jetzt bald los fahren, vierzig, fünfzig Minuten brauchst Du von hier aus bestimmt."
Dass Louise ihrer Auszubildenden so freigiebig ihr Auto, immerhin ein brandneuer Audi Q5, anbot, war der nächste Vertrauensbeweis. Nathalie durfte überhaupt erst seit sechs Wochen, seit sie achtzehn geworden war, allein Auto fahren. Doch Louise hatte sie schon ein paar Mal vorher begleitet, und sie wusste, sie konnte sich auch da auf ihr Mädchen verlassen.
"Danke! - Aber ich kann wohl kaum so los..." Nathalie wies an sich herunter.
"Hmm." machte Louise und betrachtete sie nachdenklich. Jetzt erst schien sie zu bemerken, was Nathalie anhatte.
Ihr sommerliches Outfit passte perfekt zur seit Tagen schon anhaltenden Hitzewelle, bei der auch dieser Tag versprach, mühelos die 30-Grad-Marke zu übersteigen, ...