1. Unter Verdacht - Sex & Crime


    Datum: 19.07.2021, Kategorien: Romantisch

    ... gar nichts mehr"? "Nur dunkel. Da war eine Brücke. Ja, ich ging über eine Brücke. Ist da nicht ein Kanal"? Sie nickte. "Was noch"? "Eine Schule. Ich kam an einer Schule vorbei. Da war keiner mehr drin, aber es war eine Schule. Und dann habe ich eine Straße überquert. Es war eine Hauptstraße. Es hat jemand gehupt. Ich war wohl außerhalb der Ampel". Ich schwieg und überlegte. "Ich glaube, ich bin dann die Hauptstraße lang". "Das ist die Ringstraße Richtung Hotel und die Schule war das Konservatorium", warf sie ein. "Ja, vermutlich. Und dann stand ich vor dem Hotel und ging rein". Plötzlich kam weitere Erinnerung. "Nein, warten sie, jetzt weiß ich es wieder. Rechts war so eine kleine Einfahrt. Da war eine Obdachlose, die hat mich angebettelt. Wollte Geld oder was zu Essen. Ja. Ich bin dann rüber, da schräg 50 Meter weiter, da ist so ein Dönerladen. Ich hab ihr 'nen Döner gekauft. Da lief so ein Fußballspiel im Fernsehen. Die liefen da mit so Sträflingskleidung herum. Und dann hatte gerade jemand ein Tor geschossen. Einer, der da gar nicht reinpasste". "Wieso", fragte sie. "Na der war blond, die anderen aber alle schwarzhaarig". Ohne von seinen Kritzeleien aufzublicken, sagte der Staatsanwalt "Juventus Turin". "Also ich dann mit dem Döner wieder rüber, hab den der Frau gegeben, und dann bin ich glaube ich direkt ins Hotel".
    
    "Und sie sind nicht noch mal los und erneut zu Frau Demir"? "Nein". "Ich denke, sie haben jetzt erst mal genug Angaben die sie überprüfen können", sagte ...
    ... jetzt meine Anwältin. "Wir sollten die Sache fortsetzen, wenn sie mehr und genauere Informationen haben. Sie sehen doch, dass mein Mandant schon ein wenig gereizt und übermüdet ist. Ich werden ihm auch raten, erst mal keine weiteren Aussagen zu tätigen für den heutigen Tag". "Na gut", sagte jetzt der Staatsanwalt. "Ende der Befragung Benjamin Schmalfuß, Tötungsdelikt Halide Demir, 08.06.21, 18 Uhr 45". "Sie bleiben erst mal weiter in Gewahrsam. Wir werden sie morgen dem Haftrichter vorführen. Der wird dann weiter entscheiden". "Keine Angst, das ist ein ganz normaler Vorgang", sagte jetzt meine Anwältin. "Es müssen erst mal die Vorwürfe ausgeräumt werden, alles überprüft. Ein Hotel ist kein fester Wohnsitz und die Polizei wird Flucht und Verdunkelungsgefahr befürchten. Ich versuche sie da so schnell wie möglich rauszuholen". Ich konnte nur noch nicken.
    
    Es ging jetzt per grüner Minna weg und nun saß ich im luxuriös eingerichtetem Raum in U-Haft, meines Hosengürtels beraubt. Ich hatte Glück und bekam noch ein Abendessen, na ja, zumindest das, was sie da als Essen bezeichneten. Es macht wohl irgendwie satt, schmeckte aber nicht wirklich. Da der Tag sehr anstrengend war, schlief ich aber bald ein, trotz der harten Matratze. Am anderen Tag gab es nur die große Langeweile, unterbrochen von den Essensdarreichungen und bald nach dem Frühstück war noch der Haftprüfungstermin, bei dem wieder die ältere Kommisarin anwesend war, der Staatsanwalt, meine Anwältin, und die Richterin. Es ...
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