Unter Verdacht - Sex & Crime
Datum: 19.07.2021,
Kategorien:
Romantisch
... Bundschuh. Also Carina. Sie war nicht so wie damals lässig-leger angezogen, sondern Rock, Oberteil, und Pumps, die Haare hatte sie hochgesteckt. Auch war sie in voller Kriegsbemalung. Sie sah eher aus, als würde sie zu einer Verabredung gehen wollen. "Sind sie gekommen, um mich schon wieder zu verhaften?", fragte ich sie. "Ich hab sie doch gar nicht verhaftet. Außerdem würde ich dann nicht allein kommen". "Da haben sie wohl recht". "Darf ich reinkommen"? "Nur mit Durchsuchungsbeschluss". "Hab ich nicht". "Moment", sagte ich. Ich machte die Tür zu, suchte was zu schreiben, schrieb darauf Durschsuchungsbeschuß, öffnete die Tür, und gab ihn ihr. "So, jetzt dürfen sie rein". Sie warf einen Blick drauf, lachte und kam hinter mir her. Ich bot ihr den einzigen Platz an, einen Sessel, und setzte mich auf das Bett.
"Hmm, also bestimmt wollen sie jetzt erst mal rauskriegen, wie ich es gemacht habe. Bestimmt habe ich mich, nachdem ich von dieser Bank herausgekommen bin, in meine Zeitmaschine gesetzt, bin zurückgereist, und habe sie umgebracht". "Blödmann", sagte sie, und lachte nochmal. "Nein, ich bin kürzlich bei einem Gerichtstermin ihrer Anwältin über den Weg gelaufen. Wir haben ein wenig über sie gesprochen. Genauer gesagt, über ihre Befürchtungen, zumindest indirekt für den Tod von Frau Demir verantwortlich zu sein". "Ja, ich habe mal darüber gesprochen. Und ja verdammt noch mal, ich denke immer noch ziemlich oft darüber nach". "Letzte Gewissheit wird es natürlich nicht ...
... geben. Aber ich habe Neuigkeiten". Sie schwieg und machte ein spannendes Gesicht. Vermutlich erwartete sie eine Reaktion. "Nun schießen sie schon los"! Sie griff an die Seite, und sagte scherzhaft "Mist, ich habe meine Knarre vergessen", lachte und sagte dann. "Wir haben ihn". "Wen"? "Na, den Täter".
"Erzählen sie weiter". "Es war jemand aus ihrem Bekanntenkreis. Ein Mann mit afghanischen Wurzeln. Wir haben den aus ihren Handykontakten ermittelt. Die Indizienlage war erdrückend. Messer, blutverschmierte Kleidung, seine Handy Ortungsdaten, Fingerabdrücke, und und und. Und sein Geständnis. Es ist noch ein wenig lückenhaft, aber er war es. Täterwissen. Und nein, Frau Demir hatte ihn nicht angerufen, als sie weg waren. Er muss spontan vorbeigekommen sein. Ich hoffe, das hilft jetzt ihrem Ego ein wenig weiter". "Wird es wohl auch", sagte ich. "Aber eigentlich dürften sie mir das alles nicht erzählen, oder"? "Normalerweise nicht. Aber hier ist es eine besondere Situation". "Wegen mir"? "Nein, wegen ihm. Er hat sich heute morgen in der U-Haft das Leben genommen. Der Fall ist noch nicht abgeschlossen, aber das wird der Staatsanwalt wohl heute noch tun. Er hat noch einen Abschiedsbrief hinterlassen. Da stand, dass es ihm leid tut, dass sie sich gestritten haben, sie ihn beleidigt hatte, und so weiter. Letzte Fragen werden immer offen bleiben, aber ihre Schuld ist nahe Null. Außerdem, das habe ich ja schon gesagt, hatte ich schon von Anfang an nicht daran geglaubt, dass sie das waren". ...