1. Unter Verdacht - Sex & Crime


    Datum: 19.07.2021, Kategorien: Romantisch

    ... der dritten und letzten Etage machte der Fahrstuhl "pling", und wir stiegen aus.
    
    Das Zimmer war eines mit Mansarde. Auch hier natürlich viel Plüsch, also wie aus der Zeit gefallen. "Mit Frühstück 67 Euro pro Tag, aber wenn du länger bleiben musst, mach ich dir einen Sonderpreis", und zwinkerte mir dabei zu. "Trag dich mal hier ein". Sie hatte so einen Zettel mit, ein Anmeldeformular, und gab mir einen Stift. Ich setzte mich an den Schreibtisch und füllte alles aus, für die Nummer musste ich natürlich meinen Ausweis rausholen, die wusste ich nicht im Kopf. Sie warf einen Blick darauf und nickte zustimmend. "Und jetzt hier noch unterschreiben". Das tat ich. "Ok, dann lass ich dich erst mal alleine. Frühstück ab acht, und bei Fragen, einfach fragen, zwischen 7 und 19 Uhr einfach die Klingel am Tresen drücken". "Danke erst mal", sagte ich noch. Nun war ich alleine in meinem neuen Behelfs-Zuhause. Viel hatte ich ja nicht. Meine Sportsachen, die mir hier aber nicht viel nutzten. Die Sachen die ich anhatte. In der Reisetasche lag Unterwäsche für eine Woche, Strümpfe, ein Paar Schuhe, eine Hose, eine dünne Jacke, und zwei T-Shirts. Letztere waren natürlich zu wenig, das würde nicht lange reichen. Ein Schlafanzug fehlte auch, aber da konnte ich erst mal einen Slip nehmen.
    
    So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Vor gut zwei Wochen war ich in Rente gegangen mit 64 Jahren und dachte eigentlich, nun könnte ich mein Leben genießen. Aber mit Britta wäre das wohl ehh nicht ...
    ... gegangen. Was sollte ich jetzt tun? Erstmal war ich hier zwar gut im Hotel untergekommen, aber eine Dauerlösung war das wohl nicht. Ich könnte mir hier eine Wohnung nehmen. Aber die Preise waren in der Stadt schon sehr hoch und dementsprechend war es schwer, was bezahlbares zu finden. Oder sollte ich vielleicht wieder in meine alte Heimat ziehen? Hier kannte ich sowieso nur wenige Leute. Fast alle unsere Bekannten und Freunde waren aus Brittas Kreisen. Sie war ja auch der kommunikativere von uns beiden, und ich mehr der Mann der Tat. Ja, das könnte funktionieren. Sicher würde ich den einen oder anderen von früher finden, von der Schule, der Lehre, der Arbeit. Ich malte mir in Gedanken schon mein neues Leben aus und schlief dabei ein.
    
    Am nächsten Tag streifte ich einfach nur in der Gegend herum. Ich ging erst mal zur Bank und entzog meiner Frau den Zugriff auf das Konto. Es war auch noch alles drauf. Und ich brauchte dringend noch ein paar Sachen. Ich hatte keine Kulturtasche und einige Bücher brauchte ich auch noch. Ein Freund von diesen E-Books war ich nicht. Auch wenn das vielleicht bequemer war, aber ich brauchte was in den Händen. Britta musste ja noch arbeiten und vor 14 Uhr würde sie sicher nicht zurück sein. Um drei setzte ich mich in den Bus und fuhr hin, klingelte. Oben öffnete sich ein Fenster und Britta schaute heraus. "Was willst du"? "Ich brauch noch meine Kulturtasche. Und die Bücher, die links unten im Regal stehen, die ungelesenen. Und wenn es geht noch ein paar ...
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