1. Unter Verdacht - Sex & Crime


    Datum: 19.07.2021, Kategorien: Romantisch

    ... ich nicht entscheiden will"? "Dann erkläre, dass du mit keinem von uns beiden zusammenleben willst". In mir kochte es, in mir brodelte es. Das konnten die doch nicht machen! "Was ist das denn für eine gequirlte Scheiße? Wer hat sich denn diesen Blödsinn ausgedacht? Das ist ja völlig pervers, unmenschlich! Das kann ich nicht tun"!!!! "Wieso nicht"? "Weil ich euch liebe. Beide. Jede gleich viel"!!! "Du musst aber trotzdem eine wählen oder beide abwählen"! Ich war total durch den Wind, raufte mir die Haare. Trat gegen den Stuhl, der flog in eine Ecke und die beiden zuckten zusammen. Ehe ich noch mehr zerstörte, ging ich in den inneren Hof. Dort vorne war ein alter Baumstumpf, da setzte ich mich drauf. Das war ja völlig ausgeschlossen, dass ich mich darauf einlasse. Angenommen, ich würde tatsächlich eine auswählen, hätte diese Beziehung sofort den Stachel das Scheiterns in sich. Die andere würde sich zurückgesetzt fühlen, die Auserwählte ständig denken, ich würde mich heimlich mit der anderen treffen. Und die beiden Schwestern würden sich sicher auch untereinander zoffen. Ein Familientreffen konnte ich mir schon gar nicht vorstellen.
    
    Die beiden waren mittlerweile von ihren Stühlen aufgestanden und standen neben der Hofeinfahrt. Ich war immer noch verzweifelt, aber jetzt entschlossen. Als ich zu ihnen wieder hin ging, gingen sie wieder dort hinein und saßen bereits, als ich diese erreicht hatte. Ich schrie sie an "Auch wenn ich alleine für diesen ganzen Mist verantwortlich ...
    ... bin, das werde ich nicht machen. Das wäre keine Wahl, das wäre eine verdammte Abwahl. Ich werde weder dich, Jutta abwählen, noch dich, Marlies. Und ich werde auch euch beide nicht abwählen. Ich werde diese Farce jetzt einfach beenden! Wenn ihr mich zerstören wollt, nehmt 'ne Waffe"!!!! Während ich diese Worte sagte, kamen mir die Tränen in die Augen. Ich musste hier weg. Vorne waren nur diese ewig langen, verwinkelten Straßen. Ich ging wieder zum inneren Hof. Aus dem Augenwinkel nahm ich noch war, dass die beiden sich ratlos anblickten. Dann standen sie auf, aber total schwerfällig. "Das lassen wir nicht zu, dass du dich so aus der Verantwortung stiehlst", hörte ich noch die sich überschlagende Stimme von Marlies. Hinter dem Zaun ging ein Feldweg schräg zu einem flachen, sehr langen Hügel rauf. Ja, dorthin wollte ich. Hier hatte man Sicht, vielleicht war ja dahinter ein Dorf. Ich stürmte zum Grenzzaun. Der machte keinen stabilen Eindruck, ein Jägerzaun, Ich trat dagegen. Der Zaun barst, aber mein Fuß tat jetzt weh, und auch das Knie. Leicht humpelnd ging ich die dreißig Meter übers Feld und kam am Feldweg an. Hier ging es sich wesentlich besser.
    
    Ich hatte bestimmt schon dreihundert Meter geschafft, da hörte ich einen Motor. Einen Trecker. Der vom Hof. Der Trecker fuhr und das Geräusch kam auf mich zu. Der Trecker hatte so einen teuflisch grinsenden Kühlergrill und grimmige Augen (also die Scheinwerfer), so wie es heutzutage auch viele Limosinen und SUV's haben. Will der mich ...
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