1. Die Richterin Teil 4


    Datum: 21.08.2021, Kategorien: CMNF

    ... Vernehmungsprotokolle und Aktennotizen vergrub, konnte sie doch nicht verhindern, dass ihre Gedanken immer wieder zu der einen Frage zurückkehrten, die sich seit gestern Abend wie ein heimtückischer Virus in ihr festgesetzt hatte. Immer wieder musste sie daran denken, was für ein überwältigendes Lustgefühl sie empfunden hatte, als Drenker sie mit der Feder gestreichelt hatte. Noch nie im Leben hatte sie dergleichen gefühlt. Gut, sie hatte in den letzten Monaten sexuell sehr enthaltsam gelebt, aber selbst wenn sie häufiger mit Martin gevögelt hätte, hätte sie die Berührungen im Keller nicht weniger intensiv empfunden. Und wie würde es sein, wenn sie nicht voller Angst, sondern in lustvoller Erwartung daliegen und Drenkers Berührungen empfangen würde?
    
    Zwei Tage kämpfte Maria mit sich, dann gab sie sich geschlagen. Nur einmal noch dieses einzigartige Gefühl auskosten, sagte sie sich und wusste doch genau, dass es bei diesem einen Mal nicht bleiben würde.
    
    Als Drenker ihr am nächsten Morgen die Post übergab, reichte sie ihm wortlos die Feder. Ohne eine Miene zu verziehen schaute er sie regungslos an und sagte mit nüchterner Stimme "Sie hören von mir."
    
    Zwei Stunden später klingelte Marias Telefon. Drenker war dran und forderte sie auf, am Nachmittag um halb vier in die Poststelle zu kommen. Quälend langsam vergingen die Stunden bis es soweit war. In der Mittagspause stocherte Maria lustlos in ihrem Salat herum und las danach unkonzentriert einen Fachaufsatz. Endlich war ...
    ... es soweit. Sie verabschiedete sich von Martin, der gerade dabei war, einen Sachstandsbericht über den jüngsten Fall, den sie gerade bearbeitete, zu verfassen. "Mach' nicht mehr so lange", sagte sie beim Herausgehen. "Nein, ich bin gleich fertig", erwiderte er. "Bis morgen dann." "Tschüß, Maria."
    
    Drenker hatte sie schon erwartet. Er nahm ihr den Poststapel aus der Hand, brachte ihn nach hinten in den Verteilraum und dann gingen sie zu dem Kellerraum. "Das wird nun ab jetzt mein kleines schmutziges Geheimnis sein", dachte Maria, während sie an Drenkers Seite die Kellergänge entlangschritt. Sie musterte ihn. So schlecht sah er eigentlich gar nicht aus, fand sie und malte sich aus, wie es wohl wäre, wenn er sie richtig nehmen würde. Ein Gedanke, der das Prickeln in ihrer Magengrube weiter verstärkte. Endlich hatten sie den Kellerraum erreicht. Drenker schloss die Tür auf, schaltete das Licht an und Maria trat ein, während Drenker, genauso wie beim ersten Mal sorgfältig die Tür verschloss.
    
    "Diesmal brauchen Sie nicht abzuschließen", meinte Maria betont locker. "Ich bin ja freiwillig hier."
    
    "Das musst Du schon mir überlassen", erwiderte Drenker unwirsch.
    
    Maria schwieg. War es vielleicht doch ein Fehler gewesen noch einmal hierher zurück zu kehren, fragte sie sich. Dieses Mal hatte sie sich Drenker freiwillig ausgeliefert und genau dieses Gefühl des Ausgeliefertseins erregte sie.
    
    "Na, was ist? Willst Du dich nicht ausziehen?" Drenkers barsche Stimme riss sie aus ihren ...
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