Life is a Porn! - Teil 3: Mina
Datum: 16.01.2019,
Kategorien:
CMNF
... wir es versucht!", stotterte sie. "Aber ich bin eng gebaut, es hat wehgetan und ... naja ... deswegen noch Jungfrau!" Leon wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Einerseits war die Situation unheimlich skurril, andererseits hatte ihm Mina gerade ihr intimstes Geheimnis offenbart. Und damit musste er sorgsam umgehen. Er setzte sich neben Mina, die mittlerweile mit feuchten Augen auf der verwitterten Wartebank Platz genommen hatte, und legte ihr den Arm um die Schulter. Durch das dünne Oberteil spürte er ihr knochiges Schulterblatt.
"Du weißt, was ich von dir verlange, oder?", flüsterte Mina mit erstickter Stimme.
"Ja!", entgegnete Leon in Gedanken und schwieg. Was sollte er tun? Er wollte Mina nicht verletzen! Gestern um diese Zeit war sie noch irgendeines dieser Mädchen gewesen, deren Gesichter und Namen man zwar kannte, aber welche nicht mehr waren, als Kulissen im dahinplätschernden Alltag. Das hatte sich seit gestern Nacht, der eher unfreiwilligen Gefährtschaft im Auto und dem anschließenden Unfall geändert. Besonders als Mina so entblößt vor ihnen gestanden hatte, da hatte Leon das Gefühl gehabt tiefer zu blicken und unter der Fassade einer überdrehten und oberflächlichen Schauspielschülerin, die eines zutiefst unsicheren und verletzlichen Menschen zu entdecken. Die Offenbarung von gerade eben hatte dieses Gefühl noch verstärkt. Zoe war plötzlich in weite Ferne gerückt, wie eine entfernte Bekannte aus einem längst vergangenen Leben. Eine seltsame Berührtheit ...
... stak mit einem Mal wie ein Klos in seinen Hals und er spürte, was zu tun war. So zärtlich und vorsichtig, wie es der ungemütliche Sitzplatz ihm erlaubte, umgriff er Mina mit seinen Armen und zog sie zu sich heran. Ihre Gesichter waren nun kaum mehr eine Handbreit voneinander entfernt. Die fast gelbliche Gesichtshaut glänzte tränennass und ihre Augen wirkten so seltsam leer. Unendlich behände fischten Leons Finger ein paar verirrte Strähnen blondierten Haares von ihrem spröden Mund. Dann neigte er seinen Kopf nach vorne und presste seine Lippen auf die von Mina. Er spürte wie der Körper, den seine Arme schutzgebend umklammerten erbebte.
Schmatzend löste Leon sich und flüsterte in ihr Ohr: "Wann? Jetzt?"
"Nein, morgen Abend! Um 7 bei mir! Da hat meine Mitbewohnerin Vorsprechen!", schluchzte Mina.
Leon war eine Viertelstunde zu früh, als er das etwas heruntergekommene Altstadthaus betrat und der knarrenden Holztreppe bis in den vierten Stock folgte. Er war aufgeregt. Auf irgendeine bizarre Weise war das hier ein erstes Date, bei dem die zentrale Herausforderung schon gemeistert worden war. Leon hoffte nur, dass es nicht allzu peinlich oder gar dramatisch werden würde. Mina war eine sehr schwierige, wenn nicht gar labile Person und dies stellte gerade in dieser besonderen Situation nicht unbedingt einen Vorteil dar.
Zögerlich klopfte er an der hohen, altertümlichen Eingangstür. Fast augenblicklich wurde diese aufgerissen. Doch es war nicht Mina, die prüfend durch den ...