1. Der Hausmann


    Datum: 09.10.2021, Kategorien: Romantisch

    ... Telefon erzählen kann.
    
    Kapitel 2
    
    Abends sitzen Werner und ich im Wohnzimmer und ich habe einen Whisky im Glas, Werner einen trockenen Weißwein. Neben mit liegt mein Labrador 'Florian', ein treuer Freund seit Jahren und ich kraule ab und zu seinen Kopf.
    
    Werner, der sich bei Mitarbeitern, die Frank auch teilweise private kennen, informiert hat, fängt an zu erzählen: Frank Brandt hat vor über 20 Jahren mit seiner Frau eine Gärtnerei eröffnet. Sie haben von Beginn an auf moderne Konzepte und nicht auf klassisches Design gesetzt. Damit waren sie sehr erfolgreich und mit der Zeit haben sie sich einen Namen bei der gärtnerischen Ausgestaltung von Firmengebäuden gemacht.
    
    Vor knapp vier Jahren ist Melanie, seine Frau, bei einem Verkehrsunfall gestorben. Ein Auto hat auf der Gegenfahrbahn die Kontrolle verloren und ist frontal in das Auto, in dem sie und ihre älteste Tochter, Maria, unterwegs waren. Maria, heute 20 Jahre alt, hat mit ihrer Mutter gestritten und sie gibt sich daher bis heute die Schuld am Unfall, da sie davon ausgeht, dass sie ihre Mutter abgelenkt hat. Dass der Unfall, nach Aussagen mehrerer Gutachter, unvermeidlich war, kann und will sie nicht als Grund akzeptieren.
    
    Frank hat die letzten Jahre die Firma weiter betrieben, aber keine neuen Kunden mehr aufgenommen, da er sich um seine Kinder kümmert und Maria viel Ärger mit Drogen und Alkohol hat.
    
    "Ich ging davon aus, dass er für uns, seinen größten Kunden, eine Ausnahme machen würde", meint er dann ...
    ... und fährt fort: "Ich habe heute ein paar Erkundigungen eingeholt. Maria ist zurzeit in einer Entziehungsklinik. Diese ist privat und er hat seine letzten Ersparnisse aus seiner Firma geholt, um sie dort unterzubringen. Ihm steht eine Zwangsräumung bevor und ich vermute einmal, dass die Banken ihm auch seine Firma und das Haus wegnehmen wollen."
    
    "Der arme Kerl", sage ich leise und trinke meinen Whisky aus.
    
    Wir unterhalten uns noch eine Weile über Frank Brandt und Werner verspricht, noch einmal mit ihm und mit der Bank zu reden. "Er hat sein Konto bei unserer Hausbank. Da muss doch was zu machen sein."
    
    Ich kann die Nacht nicht gut schlafen, so nimmt mich das Thema mit und am nächsten Morgen unterhalte ich mich deswegen auch mit Heide.
    
    "Das ist ja fürchterlich", meint Heide, "Da muss man doch was tun können."
    
    "Das haben Werner und ich gestern auch gesagt. Ich kenne ihn nicht und daher ..." Ich breche ab, weil wieder einmal das Telefon klingelt.
    
    "Hallo Schnuckelchen", flötet Werner durch die Leitung.
    
    "Was kann ich für dich tun, mein Sahneschnittchen", gebe ich zurück und Heide verdreht die Augen. Ich vermute, Werners Mann, Wolfgang, macht die gleichen Augenbewegungen.
    
    "Ich habe gerade mit Frank Brandt gesprochen. Er muss tatsächlich nächsten Monat aus seiner Wohnung raus. Er hat drei Kinder. Die Große, Maria, Max, der ist zwölf, und Astrid, die Kleine. Sie ist fünf Jahre alt. Wohin, dass weiß er noch nicht. Vermutlich zu seiner Schwester nach München, aber ...
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