1. Der Hausmann


    Datum: 09.10.2021, Kategorien: Romantisch

    Kurze Anmerkung meinerseits
    
    Eigentlich wollte ich ja nicht mehr, aber ein paar Ideen rumpeln noch durch den Kopf, die für Buchlänge nicht reichen, daher kommen noch ein oder zwei Nachläufer.
    
    ~~~~~~
    
    Kapitel 1
    
    "Ich verstehe Sie ja, aber es gefällt mir trotzdem nicht", antworte ich grummelnd.
    
    Meine Haushälterin, Heide Margberg, steht vor mir und schaut mich traurig an: "Sie wissen, dass das nicht mehr geht. Günter kann nach seinem Schlaganfall nicht mehr arbeiten und ich kann zwar den Haushalt, aber nicht auch noch den Garten pflegen, Reparaturen machen und die Autos warten."
    
    "Das verstehe ich ja, aber wir müssen das irgendwie lösen. Und wenn sie ins Gartenhaus ziehen? Das steht leer, seitdem Rudolf gestorben ist. Dann haben sie und Günter genug Platz. Ich würde sie ungern verlieren und ich und mein Mann haben ihnen damals zugesagt, dass sie hier wohnen bleiben dürfen. Miete fällt ja auch nicht an."
    
    "Und wer macht den Rest?", fragt Heide. Sie ist 58 und seit 39 Jahren bei uns als Haushälterin beschäftigt. Ihr Mann, Günter, bereits 62, arbeitet seit 45 Jahren bei uns beziehungsweise bei meinem Schwiegervater.
    
    Ich schaue sie fragend an: "Keine Ahnung. Wir können die Stelle ausschreiben, aber irgendwie hoffe ich noch auf eine zündende Idee. Erstmal ist es nicht dringend. Ich frage mal bei Freunden herum."
    
    Ich sitze noch lange auf der Terrasse und schaue in den Garten. Rudolf und Markus, mein Mann, sind vor drei Jahren bei einer Bootstour umgekommen und ...
    ... ich, Katja von Braunau, war auf einmal Alleinerbin eines großen Industrieunternehmens und so viel Geld, dass ich es nur mit Mühe ausgeben könnte. Ich bin 36, keine Kinder - die waren uns nicht vergönnt -, habe blonde Haare, blaue Augen und bin nicht mehr ganz so schlank wie vor 15 Jahren, als ich Markus kennengelernt habe. Ich habe ein gutes B in der Brust und eine weibliche Figur.
    
    Markus und sein Vater sind nach Norwegen Angeln gefahren. Ich hatte mich mit Markus, wieder einmal wegen des Themas Kinder, gestritten und bin deswegen nicht mitgefahren. Ich habe mir lange Vorwürfe gemacht, habe irgendwann einen guten Therapeuten gefunden, der mir geholfen hat, den Verlust zu verarbeiten. Ich habe lange gebraucht, um die Schuldgefühle auszublenden.
    
    Seit drei Jahren sitze ich daher hier alleine und steuere die Unternehmensgeschicke des Unternehmens eher im Hintergrund. Die Branche ist männerdominiert und ich beschäftige einen Haufen Leute, die diese Dominanz vorspielen. Ich bin mehr oder weniger nur noch für die Unterschriften da und ansonsten repräsentiere ich.
    
    Die Leichen waren noch nicht überführt, da kamen die Firmenanwälte mit einem 'unschlagbaren' Angebot eines Mitbewerbers aus dem Ausland auf mich zu. Da ich ja in der Unternehmensführung noch so unerfahren bin, solle ich doch die Geschäfte an ein Unternehmen abgeben, die sich mit der Materie auskennen. Ich sprach damals mit einem der Bereichsleiter über das Thema, einem ehemaligen Studienkollegen. Werner, mit dem ich ...
«1234...28»