1. Vodoozauber


    Datum: 29.10.2021, Kategorien: CMNF

    ... Steffi endgültig wieder besser, wirkte sogar zufrieden, seelisch bereinigt. Es ist schwer, jemanden zu sich selbst zurückfinden zu lassen, der objektiv alles richtig gemacht hatte und sich dennoch schuldig fühlt. Deshalb war es besser, sie ging hinauf, bastelte uns etwas zu essen und kam mit Augen aus Lapislazuli zurück. So muss ein großer Heldentag enden. Wir bliesen noch einmal den letzten Rauch aus den Läufen unserer Colts und ritten mit blankem Hintern auf edlen Rossen in den Sonnenuntergang sub caelum. So glücklich waren wir alle noch nie gewesen. Die nächsten Tage genossen wir ganz entspannt unsere Freiheit, wenn auch spät, wenn auch mit schwerem Kopf. Alles war richtig. Es gab keine Fragen. Tatsächlich. Niemand stellte eine Frage. Wir verstanden uns, wie es unter guten Freundinnen nur sein kann, wir konnten nackt leben, nackt baden, nackt einkaufen, nackt spazieren gehen, nackt lesen, nackt essen, nackt saufen, die Welt verbessern. Jedes Mal, wenn wir an der Bürotür vorbeikamen, hatten wir diesen wunderbaren, fast platzenden Siegesrausch im Bauch. Zuerst war die Entdeckung ein rechter Schock gewesen, aber nun fühlten wir uns näher denn je. Wir waren eine Geheimorganisation, daran war kein Zweifel. Das Bierfass war bald leer, dafür reichte der Weinvorrat noch lange und wie wir hofften, bis in alle Ewigkeit und darüber hinaus. Alle Probleme der Eschatologie waren für uns gelöst. Wir aßen, träumten, tranken, plauderten über Gott und die Welt. Und mir fiel noch etwas ...
    ... anderes auf: Am Anfang hatten wir uns immer so gesetzt, dass der Blick zwischen die Beine nicht allzu frei war. Jetzt saßen wir so, wie es sich ergab. Es störte sich auch keine mehr daran, wenn man irgendwo zu genau hinschaute. Auch wenn ich eines der Mädchen fotografierte, gab man mir mehr Vertrauen. Manchmal zog eines der Mädchen sogar die Beine auseinander, gab stolz den Blick auf die Möse frei. So sehr waren wir zusammengewachsen. Erst jetzt waren wir wirklich frei. Aber würden wir es auch nächstes Jahr sein, wenn wir wieder vom Vodoo-David nüchtern waren? Ich wusste es nicht. Aber noch war alles anders. Wir waren in unserem Dasein vollkommen im Hier und Jetzt. Und so, auch wenn wir uns spielerisch irgendwo anfassten, an die Brüste oder den Hintern, dann geschah das immer auch im Bewusstsein, dass Big Brother uns nun nicht mehr zuschauen konnte und das alles verpasste, aber es war auch Ausdruck unserer Vertrautheit. Und im Grunde machte es mir auch Freude, angefasst zu werden, da ich es auch als Kompliment nahm. Endlich liebte ich auch meine Brüste, wurde mir bewusst, dass ich es vorher nie wirklich getan hatte. Vorher hatte ich nur gerne mit ihnen angegeben, weil Claudia intelligenter war als ich. Wenn Jacky sie küssen wollte, so durfte sie es gerne. Wir waren allen gerne nackt. Wir liebten uns nackt. Aber es war Selbstverliebtheit. Wir waren gerne nackt, weil wir alle acht verdammt hübsche junge Frauen waren. Nun war alles anders. Wir waren im Hier und Jetzt angekommen. ...