Die Besten Jahre - 03
Datum: 25.01.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... Bilder ausgetauscht, und dort lächelte ihm Emma von ihrem Profilbild entgegen. Das Bild war schnell in die Bildersuche seiner Wahl eingefügt und schon hatte er ihr Instagram-Profil, das ging ja schneller, als er dachte.
Er fand Fotos von gestern Abend vor, in denen sie ihre Zugfahrkarte gepostet hatte, neudeutsch mit „Visiting mom on her biz trip" untertitelt und ihre Heimatstadt war dort natürlich als Abfahrtsort aufgeführt. Sie war aus dem Westen der Republik, und später hatte sie noch ein Bild der Schwimmhalle gepostet, man konnte sogar seinen Kopf im Schwimmbecken erahnen, wenn man wusste, dass er da war.
Mal sehen, ihre Freundeliste war öffentlich und er fand das Profilbild und den Account ihrer Mutter, Sarah Kuzcinski, kein Name, den man gerne hatte, wenn man nicht darauf erpicht war, ihn bei jeder Gelegenheit zu buchstabieren.
Die Suchmaschine fand Sarah bei dem Job-Sozialem-Netz seines Vertrauens, aber er würde darauf verzichten, ihr Profil anzuschauen, er sah aus der Vorschau, dass sie Betriebswirtschaftlerin war und bei einer weltweit agierenden Unternehmensberatung arbeitete. Passte also alles zusammen.
Sein Telefon vibrierte mit einem Anruf und er sah Ben's Telefonnummer auf dem Display.
„Servus"
„Papa, mach mal SWR an, da ist gerade Julia im Fernsehen und gibt ein Interview", hörte er Laura am anderen Ende, er griff sich die Fernbedienung und schaltete auf den Kanal.
Ja, seine Tochter sprach in ein Mikrofon, wie wichtig es sei, die Jugend ...
... auf der Straße zu haben, dass man den Planeten retten müsste, die Politik und Industrie endlich aufwachen müsste, wieviel die Pandemie verzögert hatte, wie sehr die Jugend da hatte leiden müssen.
„Krass, wie viele Menschen da auf der Straße sind", der Sender hatte einen Splitscreen, wo man eine zweite Kameraeinstellung sah, die aus einem oberen Geschoß eines Hauses übertragen wurde und dadurch sah man, dass der Marktplatz von Julia's Universitäts- und Heimatstadt voll bis auf den letzten Quadratmeter war. Die Menschen standen eng gedrängt, ihm beschlich ein dumpfes Gefühl bei so einer Menschenmenge in Pandemiezeiten. Wenigstens trugen sie alle Masken.
„Vielen Dank, Julia" und der Reporter kam wieder ins Bild und redete irgendwas weiter.
„Wir haben eine richtig bekannte Schwester"
„Naja, ich habe eine richtig bekannte Tochter"
Laura lachte.
„Was machst Du denn am Wochenende?"
„Ich habe gestern beim Schwimmen zwei Frauen aus Düsseldorf kennen gelernt, die hole ich nachher ab und ich zeige ihnen die Stadt"
„Ist das was im Busch bei meinem einsamen, alten Papa?"
„Im Busch war gestern Abend schon was und heute ist es das vielleicht wieder", er hörte Laura ein wenig nach Luft schnappen.
„Kaum ist Mamma weg, schon suchst Du Dir die Nächste"
„Also zum einen sind sie zu zweit, also sind es die Nächsten, außerdem habe nicht ich gesucht, sondern sie haben mir quasi im Schwimmbad aufgelauert und Mamma ist inzwischen drei Monate weg, und außerdem sieht es im ...