Verführung 04. Teil
Datum: 16.12.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... Ostflügel des Schlosses behaglich wärmte und mit einem sanften gelb-roten Licht erfüllte, welches sich in Carlas Augen widerspiegelte und auf ihrem Gesicht tanzte.
„Ja, hat es! Endlich", antwortete ihr Wolf ebenfalls leise, aber doch mit der von ihm gewohnten Durchsetzungskraft in der Stimme. „Wir werden mächtiger sein als alle unsere Vorfahren zusammen."
Er drückte leicht, aber dennoch mit spürbarer Kraft, die Hand seiner Schwester, die neben ihm im Sessel saß und ihn sanft anlächelte.
Selbst jetzt, gelassen im vom Kaminfeuer beleuchteten Salon sitzend, hatte Alexander Gerard Wolf von Hertzberg-Schwerin die erhabene und gleichzeitig kraftvolle Ausstrahlung eines Imperators vom Schlage eines Augustus oder eines Kaisers vom Rang eines Otto I. Wie schade es doch war, dachte Carla, dass man den Menschen diese dümmlich-narzisstischen Politiker-Figuren präsentieren musste, die so taten, als würden sie die Macht in den Händen halten und dabei nur dem Zweck dienten, den Menschen die Lust an der Demokratie so nachhaltig zu verderben, dass sie sich nichts sehnlicher wünschten, als die Wiederkehr derer, die von Geburt und von ihrem Naturell her wirklich befähigt waren, zu herrschen und zu regieren.
Und kaum jemand war so dazu geeignet wie Graf Alexander Gerard Wolf von Hertzberg-Schwerin. Doktor der Wirtschaftswissenschaften, Ritter des Deutschen Ordens, Meister im Ringen und im Schwertkampf, brillanter Analytiker und hochintelligenter Stratege.
Ein Imperator im ...
... Schatten. Ihr geliebter älterer Bruder.
Seine Zeit im Licht wird kommen, das wusste Carla.
Er konnte der erste Herrscher werden, der ganz offiziell den Traum aller großen Kaiser ihrer Zeit, den Traum von der einen Welt, in der die Menschen nach einer Kultur, einem Ethos und einer Moral lebten, verwirklichte.
Als ob Wolf Carlas Gedanken spürte, erhob er sein Glas und gab der Flüssigkeit darin einen leichten Drehimpuls, so dass der Eiswürfel sanft in der entstandenen Welle dahinglitt. Er beobachtete, wie sich der Würfel mit der Flüssigkeit bewegte, während sich das Licht des Feuers sowohl im Eiswürfel, als auch in seinen Augen widerspiegelte.
Er bewegte das Glas und im Glas bewegte sich die Welle und auf der Welle schwamm der funkelnde, glitzernde und leuchtende Eiswürfel, in sich ein kaltes Feuer tragend. Und er drehte sich, drehte sich und drehte sich weiter. Funkelte, glitzerte, leuchtet feuerrot und drehte sich, drehte sich, drehte sich mit der Welle im Glas.
Entspannt betrachtete Wolf den kreisenden Eiswürfel, der sich seinem Willen beugte und sich drehte ... drehte ... drehte ... drehte ...
Ein Wispern erhob sich in der Dunkelheit
U l -- N a a -- R o o -- T a a -- J a a -- hauchte es, kaum hörbar, aus den dunkelsten Ecken des Salons.
„Erstaunlich, oder?", flüsterte Wolf: „Ein kleiner, unscheinbarer Test, nichts besonderes auf den ersten Blick..."
O o o -- N a a a -- T e e e h -- hauchte die Stimme leise, aus der Dunkelheit des Salons kommend.
... und ...