1. Thao II - Teil 19


    Datum: 14.10.2018, Kategorien: BDSM

    ... Ihre Meinung zu der ganzen Angelegenheit, behielt sie aber trotzdem. Hans war Maso durch und durch und Aneliese eines der friedfertigsten Geschöpfe auf Erden. Wie passte solch eine Konstellation zusammen? Niemals würde der Mann auf SM verzichten und seine perversen Wünsche für ihre Freundin unterdrücken. Und Steven? Er besaß über Hans eine Brücke, über die er mit ihr Kontakt halten konnte, auch wenn er so tat, als ob sich die Sache für ihn endgültig erledigt hatte.
    
    Sie dachte die ganze Fahrt darüber nach, doch eine andere Erklärung tat sich nicht für sie auf.
    
    „Aneliese! Komm, mach auf! Ich habe Scheiße gebaut, okay?"
    
    War sie wirklich nicht zu Hause? Ashna bellte nicht. Es konnte eigentlich gar nicht anders sein.
    
    „Mein Gott bin ich bescheuert."
    
    Sie griff nach ihrem Handy, wählte die Nummer der Freundin, doch diese war nicht erreichbar. Stattdessen meldete sich die sonore Stimme der automatischen Ansage des Providers.
    
    Ob sie bei ihren Eltern war? Sie griff zum Telefon, besser sie rief an, bevor sie sich wieder ins Auto setzte.
    
    „Sie ist nicht da?"
    
    Thao machte sich jetzt ernsthaft Sorgen.
    
    „Nein, äh, nichts. Ich versuche es später bei ihr. Wahrscheinlich ist sie in einem Funkloch. Danke! Habt einen schönen Tag."
    
    Sie legte auf, krampfhaft darüber nachgrübelnd, wo die Freundin stecken könnte. Sie weinte. Sorge um die Freundin und Wut auf sich selbst, waren der Grund dafür. Sollte sie Maurice absagen? Nein! Hans würde auch an diesem Abend kommen und ihr ...
    ... alles erklären müssen. Seitdem Steven ihn das erste Mal mitgenommen hatte, verpasste er keines ihrer Treffen.
    
    Zerknirscht begann sie damit, sich vorzubereiten. Ein schwarzes, ärmelloses Tanktop, schwarze Cargohosen, der alte russische Armeegürtel. Es war zu ihrem Markenzeichen geworden, das sie sich dadurch in Szene setzte, indem sie ihr Äußeres sehr einfach und praktisch hielt. Auf ihre Schminke mochte sie jedoch nicht verzichten, stylte penibel ihre Haare und suchte sich sogar passende Ohrringe aus. Alles womit sie sich ablenken konnte, war ihr Recht und trotzdem kehrten ihre Gedanken immer wieder zu Aneliese zurück, getrieben durch ihr schlechtes Gewissen.
    
    Immer wieder versuchte sie ihre Nachbarin zu erreichen, rief an, hatte schon drei SMS verschickt, doch das Handy der Freundin blieb für sie unerreichbar. Erst als sie sich den Riemen ihrer großen Umhängetasche über ihre Schulter warf und zum Haustürschlüssel griff, spürte sie, wie das Handy in ihrer Jackentasche vibrierte.
    
    „Wir reden morgen."
    
    Das war so Aneliese. Ihre Freundin war sauer auf sie, wütend und doch wollte sie nicht, dass Thao belastet zu der Veranstaltung ging. Sie würde den Streit mit ihrer Freundin aus der Welt schaffen, komme was wolle.
    
    Der quirlige Galeriebesitzer war froh, das Thao überpünktlich war. Wieder hatte sich eine Vielzahl an Gästen angemeldet und auch heute Abend würde man etliche von ihnen nach Hause schicken müssen. Sie mussten unbedingt Abhilfe schaffen, sonst würde man das ...
«1234...18»