1. Ein Mann tut, was ein Mann tun muss ...


    Datum: 02.02.2022, Kategorien: Ehebruch

    ... schöne und behütete Kindheit, auch wenn meine Eltern nicht gerade begütert waren. Aber gerade deshalb war es mein Ziel, das zu ändern, damit ich ihnen zumindest im Alter das Vergelten konnte, was sie mir zu Beginn meines Lebens gegeben hatten. Die Schule fiel mir leicht, ich konnte bis zum Abitur gleich zwei Klassen überspringen, und mir den Studiengang und die Uni aussuchen. Ich wählte Wirtschaft und Jura, nicht, weil mich das übermäßig interessierte, sondern weil ich davon ausging, mit den gewonnenen Kenntnissen schnell gutes Geld verdienen zu können. Zwei Semester absolvierte ich mit einem Stipendium in Harvard, kehrte aber für die Abschlüsse nach Deutschland zurück. Da ich schon während des Studiums zwei Lehrassistentenstellen innehatte, litt ich keine finanzielle Not und schrieb nebenbei schon an meiner Promotion über effektive Wirtschaftsberatung. Bitte - das sage ich nicht um anzugeben, sondern weil es für die Geschichte wichtig ist - ich war so etwas wie der Star an der Uni, zusätzlich auch noch der Kapitän unserer Handballmannschaft, und hatte bei den Mädchen so gut wie freie Wahl.
    
    Mein Pendant im weiblichen Bereich war Christina, eine atemberaubende Blondine, die allerdings aus einer reichen Unternehmerfamilie stammte und nur der guten Form halber Kunstgeschichte studierte.
    
    "Die erste Generation baut auf, die zweite erhält, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte schläft unter Brücken", wer hatte das doch gleich gesagt? Bismarck?
    
    Es war ...
    ... fast zwangsläufig, dass wir zusammenkamen, beide ausgestattet mit viel Selbstbewusstsein und dem Gefühl, in dieser Welt etwas wert zu sein. Leider starben meine Eltern schnell hintereinander noch bevor ich im Beruf fußgefasst hatte, sodass ich mein mir selbst gegebenes Versprechen ihnen gegenüber nicht halten konnte. Im Geheimen hoffte ich, vielleicht in Christinas Eltern einen Ersatz für die meinen zu finden, wurde aber bitter enttäuscht. Als meine Freundin mich ihnen vorstellte, wurde ich von ihrem Vater, der einen abgehärmten und stets in sich gekehrten Eindruck machte, regelrecht ignoriert und von ihrer Mutter offen abgelehnt. Dabei stand ich damals kurz vor meinem Abschluss als Jahrgangsbester, hatte eine Menge Angebote von renommierten Kanzleien vorzuweisen und war für die Tochter des Hauses sicherlich keine schlechte Partie, sondern eine mit glänzenden Zukunftsaussichten. Während es um den elterlichen Betrieb meiner Freundin nicht gerade zum Besten stand, wie man aus bekanntermaßen gutunterrichteten Kreisen so hörte.
    
    Christinas Mutter sprach ständig mit ihrer Tochter über meinen Kopf hinweg, so als wäre ich gar nicht vorhanden. Dann verschwand sie mit ihr auch noch aus dem Zimmer und ließ mich mit dem Vater allein, der sich eine Zeitung schnappte und sich in sie vertiefte. So als fünftes Rad am Wagen war ich mir noch nie vorgekommen. Mir blieb nichts anderes übrig als mich in dem zwar altmodisch, aber großzügigen Wohnzimmer umzuschauen und an meinem Kaffee zu ...
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