Lenas Woche
Datum: 16.02.2022,
Kategorien:
Schamsituation
... nicht umgehen konnte. Nach Ende des Seminars suchte sie ein Restaurant auf, nahm ein üppiges Abendbrot zu sich und machte sich gesättigt auf den Weg zum Bahnhof, um ihre Heimreise anzutreten. Sie war etwas spät dran und musste sich beeilen. Der Bus hatte Verspätung und Lena wurde ungeduldig. Hatte sie den Bus verpasst? Sollte sie zu Fuß zum Bahnhof laufen? Es war mindestens ein Kilometer, den sie mit ihren High Heels zurücklegen müsste. Als der Bus nach zwei Minuten immer noch nicht angekommen war, machte sie sich zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof. Erst im etwas schnelleren Gehtempo, dann fast in Jogginggeschwindigkeit. Mit den Stiefeln war das keine einfache Aufgabe und sie musste sich bei jedem Schritt konzentrieren. Nach zweihundert Metern bremste sie ab, ihre Füße machten nicht mehr mit. Sie blickte auf die Uhr. Das wird knapp, dachte sie. Sie biss die Zähen zusammen und beschleunigte. Von Weitem sah sie ihren Zug am Gleis, die Türen waren geschlossen. Sie erkannte nicht, ob der Zug gerade angekommen war oder gleich abfahren würde. Zehn Sekunden später hatte sie Gewissheit, sie verpasste ihren Zug. „Verdammte Scheiße!“, rief sie. Das Problem: Das war der letzte Zug für heute. Morgen früh um 8 Uhr hatte sie ihre letzte Prüfung, selbst der erste Zug am nächsten Morgen würde nicht ausreichen. Sie überlegte, wie sie nun sollte. Ein Taxi wäre unbezahlbar. Ein Flug zurück schien ihr die einzige Möglichkeit zu sein. Sie checkte die Abflüge mit ihrem Smartphone und fand tatsächlich ...
... noch einen Flug, der in nicht einmal zwei Stunden starten würde. Einerseits war Lena glücklich, dass sie noch rechtzeitig zu Hause ankommen würde, andererseits hatte sie jetzt schon Angst vor der Sicherheitskontrolle und griff mit der linken Hand ihren Stahl-BH.
Bei der Sicherheitskontrolle bewahrheiteten sich ihre Befürchtungen. Der Metalldetektor piepste, als sie durch das Tor ging. „Gürtel bitte ausziehen, den BH dürfen sie anbehalten.“, sagte der Herr des Sicherheitspersonals. Lena zog ihren Gürtel aus und legte ihn in die Plastikschale. Natürlich piepste der Detektor immer noch. Der Handdetektor stoppte bei ihren Stiefeln. Sie zog ihre Jeans über die Metallmanschetten und zeigte auf sie. „Das sind die Manschetten.“ „Ja, bitte ziehen Sie trotzdem ihre Schuhe aus.“ Lena zögerte. Was sollte sie tun? Sie konnte die Stiefel ja nicht ausziehen. Sie stand einfach nur da. Der Sicherheitstyp wunderte sich bestimmt, wieso das ein Problem für Lena war. „Das geht nicht.“, sagte sie schließlich. „Wie ‚das geht nicht‘?“ „Ich kann die Schuhe nicht ausziehen.“ „Wieso nicht?“ „Sie sind verschlossen.“ Lena zeigte auf die Manschetten. „Tut mir Leid, dann kann ich Sie leider nicht durchlassen.“, sagte er so, als ob er diese Situation schon tausendmal erlebt hatte. „Ich muss aber diesen Flug unbedingt antreten!“ „Das mag sein, aber ohne sicher zu sein, dass Sie in Ihren Schuhen nichts Verbotenes transportieren, kann ich Sie nicht passieren lassen.“ „Können Sie die Stiefel nicht abtasten ...