1. Weeslower Chroniken I - 1997 - Nadine - Kapitel 6 - Im Strandbad am Weeslower See


    Datum: 24.02.2022, Kategorien: Schamsituation

    ... andere als überrascht zu sein, Herrn Schneider hier anzutreffen, und das im Adamskostüm. Nur seine hübsche Begleitung erregte sichtbar Interesse. Aber allmählich war es Nadine ja gewohnt, als Nackedei in seinem Schlepptau wildfremden Menschen vorgestellt zu werden. So war er halt… Diesmal waren es eben Teenies, fast in ihrem Alter, vielleicht ein, zwei Jahre jünger. Immerhin präsentierten sich ihr auch drei Paar ausnahmslos schöne Brüste, die allesamt schon gleichmäßig gebräunt waren, und ohnehin durchgehend schöne Körper, bei Jungen wie bei Mädchen.
    
    Sie selbst stellte anhand der verstohlenen häufigen Blicke der sechs fest, dass ihre blitzblank rasierte Scham eine gewisse Aufmerksamkeit hervorzurufen schien.
    
    Einer der Jungs gefiel Nadine auf Anhieb. Wilde, lockige dunkelblonde Haare und strahlend blaue Augen, dazu ein sehr schlanker, trainierter Body – er erinnerte sie an den Darsteller in der „Blauen Lagune“, wie hieß der noch, jedenfalls hatte sie den an sich dümmlichen Film mal als Video gesehen, eigentlich nur, weil eine Bekannte sie selbst mit Brooke Shields verglichen hatte.
    
    Nach gegenseitiger Vorstellung und ein bisschen Geplauder verließen sie die Gruppe wieder, wobei sich Nadine noch einmal ganz gezielt nach dem lockigen Jüngling umschaute und ihm lächelnd zuwinkte.
    
    Michael stieß sie neckend in die Seite. „Hey, Du, lass das! Der ist außerdem erst fünfzehn!“
    
    Sie kicherte. „Keine Sorge. Der erinnert mich doch nur an meinen kleinen Bruder.“
    
    „Ja ...
    ... klar.“
    
    „Du müsstest Dir viel mehr wegen Dreyer Gedanken machen. Der ist echt klasse. Voll mein Typ.“ meinte sie in sehr viel ernsterem Ton.
    
    Diesmal entging ihm ihre Ironie nicht. „Was hätte ich tun sollen?“
    
    Sie funkelte ihn kurz böse an, dann schaute sie wieder auf den Weg. „Mich nicht behandeln wie ein…, ein Anhängsel, irgendeine Sache, die Du anderen unbedingt zeigen willst. `Schau mal, hab ich neu! Hübsch, nicht?´. Und auf die dummen Sprüche dieser Typen kann ich auch verzichten. Scheint Dir ja aber nichts auszumachen.“
    
    Er schwieg betroffen. Nach einer Weile meinte er: „Okay. Verstanden. – Vielleicht war ich wirklich ein bisschen zu…“ Er zögerte. „…zu stolz auf Dich. Sorry.“
    
    Sie ging dicht neben ihm und schaute weiter geradeaus. „Schon gut. Du weißt es ja jetzt.“ Sie nahm ohne hinzuschauen seine Hand, und so gingen sie schweigend weiter am Westufer entlang.
    
    „Ist das eigentlich okay, so Hand in Hand?“ fragte sie ihn unvermittelt. „Ich meine, na ja, so in der Öffentlichkeit?“
    
    „Habe ich gerade auch überlegt. Aber weißt Du…“ Er blieb stehen und zog sie an sich. „warum nicht? Ich bin ja nicht verheiratet oder so und darf Hand in Hand gehen mit wem ich will. Und Du bist kein Kind mehr und auch nicht mehr meine Schülerin. Gerede wird es sowieso geben, wenn Du wochenlang bei mir wohnst. Elsa wird schon genug dazu beitragen. Also: gehen wir offen damit um.“
    
    Sie drückte ihn sachte von sich und sah zu ihm herauf. „Offen damit umgehen? Womit eigentlich, wenn ich ...
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