1. Solea und Karim, 1.Kapitel


    Datum: 02.03.2022, Kategorien: CMNF

    ... sehen, begann sie schneller zu laufen. Das Laufen im losen Sand war mühsam, dazu war es sehr heiß in der Sonne. Schon nach wenigen Minuten fühlte sie den Schweiß den Rücken hinunter laufen.
    
    Solea lief, so schnell sie konnte und glaubte, schon weit vom Lager entfernt zu sein. Hoffentlich hatte noch keiner ihre Flucht bemerkt. Doch da hörte sie hinter sich Kamellaute. Schnell versuchte sie sich hinter einem Felsen ganz in der Nähe zu verstecken. Die Kamele kamen rasch näher und Solea wurde natürlich entdeckt, weil das Gelände keine wirkliche Deckung bot.
    
    Verzweifelt rannte sie los entlang der Reifenspuren. Die Araber auf ihren röhrenden Kamelen kamen immer näher. Solea konnte schon fast den Atem der Tiere im Nacken spüren da wurde sie von einer Seilschlinge eingeschnürt. Die Araber hatten sie mit einem Lasso eingefangen. Keiner der Männer machte sich die Mühe, abzusteigen, sie wurde einfach hinter den Kamelen hergezogen, zurück zur Oase. Stolpernd, am Ende Ihrer Kräfte erreichte sie das Lager.
    
    Umar sah sie an und schüttelte den Kopf. „Du hattest versprochen, nicht wegzulaufen. Gut, du hast es nicht anders gewollt.“, sagte er bedauernd. Er wandte sich an seine Männer und gab einige Befehle. Solea wurde das verbliebene Tuch vom Kopf gerissen, das andere hatte sie auf der Flucht irgendwo verloren. Einer der Männer legte ihr ein Lederhalsband um den Hals, und verschloss es dann mit einem Schloss. Durch den eisernen Ring am Halsband zog er einen Strick und knotete ihn ...
    ... fest. Solea wurde sehr unsanft zu einer umgestürzten Dattelpalme gezogen. Am Stamm der Palme befestigten die Männer schließlich den Strick mit mehreren Knoten.
    
    Das ist ein Sklavenhalsband!
    
    ging es Solea durch den Kopf. Man warf ihr eine penetrant nach Kamel riechende Decke zu. Wenigstens gab es hier Schatten unter den Palmen. Wenige Meter neben ihr ließ sich ein Wachposten im Sand nieder, der sie pausenlos anstarrte. Wieder hatte Solea das Gefühl, mit Blicken ausgezogen zu werden. Soleas Fantasie drohte mit ihr durchzugehen.
    
    Die Männer haben sicher schon ewig keine Frau mehr zu sehen bekommen, weil sie schon lange in der Wüste unterwegs sind. Außerdem wahrscheinlich noch nie eine blonde Frau!
    
    redete sie sich ein.
    
    Bestimmt werden sie gleich über mich herfallen.
    
    Solea verspürte schon seit einiger Zeit Durst. Langsam begann ihr die Zunge am Gaumen zu kleben. Das lag an der Hitze. Doch auch das Rennen auf ihrer Flucht hatte viel Kraft und Körperflüssigkeit gekostet. Sie sah zu ihrem Bewacher.
    
    „Bitte Wasser!“
    
    Der Posten sah ihr in die Augen: „Ausziehen!“ kam da in Englisch mit starken Akzent unter dem Gesichtstuch hervor. „Was??“ Solea war schockiert und schüttelte den Kopf. Der Posten hob nur einmal die Schultern hoch, griff langsam zu seiner Wasserflasche und trank einen großen Schluck, verschraubte die Flasche wieder und blickte zu Solea. Die wandte den Kopf demonstrativ zur Seite. Doch der Durst wurde immer schlimmer.
    
    Nochmals bat sie: „Wasser, ...
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